SC-Freiburg-Stürmer Nils Petersen steht nach dem 2:0-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals mit einem Megafon in der Freiburger Fankurve. (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)

Fußball | DFB-Pokal

Nils Petersens Traumtor gegen die Sehnsucht

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Mit seinem Lupfer machte Nils Petersen den 2:0-Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals perfekt. Für Petersen war es Balsam für die geschundene Stürmer-Seele.

"Sensationell", meinte Grifo über Nils Petersens 18-Meter-Lupfer zum 2:0-Sieg des SC Freiburg im DFB-Pokal beim SV Sandhausen. "Ich habe nur die Flugkurve gesehen und gedacht, das kann nicht wahr sein: Der fährt genau in den Winkel." Petersen war einfach nur glücklich. Um seine Freude herauszuschreien, brauchte er ein Megafon. Freiburger Fans huldigten ihrem "Fußballgott". "Das hat mich jetzt nicht gewundert", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich im Interview mit SWR Sport. "Das war ein typisches Tor vom Nils, weil er so eine gute Technik hat."

Balsam für die geschundene Stürmer-Seele

Freiburgs Top-Joker blieb betont gelassen: "Uff! So ein Ding kann auch mal daneben fliegen, kann hoch fliegen - diesmal geht er genau rein. Es freut mich wahnsinnig, weil jedes Tor gut tut und ich diese Saison ja auch nicht mit so vielen Toren gesegnet bin. Da nimmt man alles mit und freut sich über den persönlichen Erfolg."

Petersen will mit Freiburg wieder nach Berlin

Petersens sehenswertes Tor war der Höhepunkt in einem ansonsten eher zähen Spiel, dem allerdings ein veritabler Patzer von SVS-Keeper Patrick Drewes vorausging. Dennoch hat der SC Freiburg seinen Bundesliga-Frust im DFB-Pokal erst einmal hinter sich gelassen und ist nur noch zwei Schritte vom erneuten Endspiel entfernt. Der Vorjahresfinalist gewann mit viel Mühe 2:0 (0:0) im Achtelfinale beim Zweitligisten SV Sandhausen. "Das war unglaublich wichtig für uns. Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte Philipp Lienhart, der erst in der 87. Minute unter gütiger Mithilfe des Sandhäusers Hamadi Al Ghaddioui das erlösende 1:0 erzielt hatte.

Die Freiburg-Fans freuten sich bereits auf das Finale in der Hauptstadt. Petersen hätte auf jeden Fall Bock: "Wir durften letztes Jahr alle erleben, wie diese Reise nach Berlin ist", sagte der 31-Jährige. "Jeder im Verein - jeder Mitarbeiter, jeder Spieler, jeder Verantwortliche - will das nochmal erleben." Wer einmal in Berlin war, meint Petersen, nehme den DFB-Pokal ganz anders wahr: "Wir waren nie die große Pokal-Mannschaft. Aber jetzt will man es sein, weil man es einmal genießen durfte und natürlich noch einmal erleben möchte."

Petersen hofft auf weitere Einsätze

Der Treffer helfe gegen die Sehnsucht: "Man ist ja nie von riesen Selbstbewusstsein geprägt, wenn es lange nicht geklappt hat", sagte Petersen. Da helfe auch die viele Erfahrung nicht: "Ich habe früher immer gedacht, man wird dann irgendwann ein bisschen abgeklärter. Aber nein, wenn die Tore ausbleiben, tut das immer noch weh."

Kein Anspruch auf Stammplatz

Trotz seines ersten Saisontreffers hat Petersen keine Ansprüche auf einen Platz in der Startelf geäußert. "Ich kann das schon einordnen. Ich freue mich einfach, dass ich getroffen habe", sagte Petersen. "Michael Gregoritsch spielt eine überragende Saison, Lucas Höler ist auf einem guten Weg und ich schaue, dass ich auch wieder auf diesen Weg komme", so der 34 Jahre alte Routinier witer.

Viertelfinale wird am 19. Februar ausgelost

Am 19. Februar wird ausgelost, gegen wen der SC Freiburg im Viertelfinale am 4./5. März antreten muss. Petersen hofft auf ein Heimspiel, "und dann ist alles möglich. Denn man muss uns auch erstmal besiegen - egal, wer da kommt". In der Bundesliga kommt erst einmal der VfB Stuttgart. Trotz seines Treffers rechnet Petersen nicht damit, dass er am kommenden Samstag (ab 15:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) zwingend in der Startelf steht: "Wir können das schon einordnen. Michael Gregoritsch spielt eine überragende Saison. Jetzt ist Lucas Höler auch wieder auf einem guten Weg. Und ich schaue, dass ich auch wieder auf einen guten Weg komme. Da tun Tore wie heute gut, damit man auch wieder Argumente für weitere Einsätze auf seiner Seite hat."

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SWR

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