"Guter Fußballer, gute Übersicht, läuft und tut alles für die Mannschaft" - so beschrieb Freiburg-Coach Christian Streich einmal die Vorzüge von Maximilian Eggestein. Der 26-Jährige hat sich seit seinem Wechsel aus Bremen in den Breisgau im August 2021 zu einem wichtigen Bestandteil im sehr laufintensiven Spiel des Sport-Club entwickelt. "Es ist schon mein Anspruch an mich selbst, alles Mögliche zu tun, um noch ein paar Prozente rauszuholen", beschreibt er sich im Interview im SWR-Sport-Studio. "Aber bei uns in Freiburg haben wir viele solcher Typen, die ähnlich denken. Und das sieht man auch in der Spielweise" - wie zuletzt in den beiden Spielen gegen den Rekordmeister FC Bayern München.
Bundesliga-Debüt bei Werder Bremen
Seine fußballerischen Wurzeln liegen aber im Norden der Republik. Aufgewachsen ist Eggestein in Garbsen bei Hannover, beim Stadtteilklub TSV Havelse hat er das Kicken gelernt. Bis 2011 spielte er dort, war Kapitän. Mit 14 Jahren erfolgte dann der nächste Schritt: Eggestein ging als großes Talent von Havelse an die Weser, ins dortige Werder-Nachwuchsinternat. Bei den Bremern reifte er zum Bundesliga-Profi, schoss dort mit 20 Jahren sein erstes Tor im Oberhaus.
Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Johannes (derzeit beim FC St. Pauli) schnürte er in Havelse und in Bremen die Fußballschuhe. "Johannes spielt eine große Rolle in meiner Karriere", erinnert sich Maxi Eggestein. "Wir haben uns gegenseitig gepusht, gegenseitig unterstützt, vor allem auch neben dem Platz. Wir beide haben schlechte Phasen erlebt, dann ist das schon schön, wenn man seinen Bruder dabei hat, mit dem man über alles reden kann."
Abstieg mit Bremen, Wechsel nach Freiburg
Diese "schlechten Phasen" durchlebten die Eggesteins in der Hansestadt, in der Saison 2020/21 stürzte Werder in die Zweitklassigkeit ab. Der Abstieg hatte den Mittelfeldspieler schwer getroffen und tief enttäuscht. "[Abstiegskampf] ist schon eine immense Belastung", erinnert sich Eggestein bei SWR Sport. "Ich beneide keinen, der da unten drinsteht, weil ich weiß, was das bedeutet, wie viel Kraft das auch neben dem Platz kostet." Er sei froh, dass er sich im Moment mit anderen Dingen beschäftigen dürfe. "Ich bin sehr glücklich beim SC zu sein."
Traum von der Champions League mit Freiburg lebt
Denn beim SC Freiburg läuft es auch in dieser Saison für den 26-Jährigen. Er verpasste bislang nur ein Bundesliga-Spiel wegen eines Handbruchs, hat großen Anteil am Halbfinal-Einzug im DFB-Pokal und an den guten Leistungen in der Europa League. Mit dem derzeit Bundesliga-Fünften aus Freiburg würde er sich in der kommenden Saison gerne noch einen Traum erfüllen: die Champions League. "Den Traum hat man schon mit zehn, elf Jahren gehabt", erzählt er bei SWR Sport. "Daran hat sich nicht groß etwas geändert." Dann fügt er aber noch einschränkend hinzu: "Trotzdem sind wir realistisch. Wir wissen, dass wir in letzter Zeit ein paar Punkte verschenkt haben, die uns fehlen."
Um diesen Traum doch Wirklichkeit werden zu lassen, müssen also wieder Punkte her - und das am kommenden Spieltag ausgerechnet bei Eggesteins alter Liebe Werder Bremen (Sonntag, 16.4., 15:30 Uhr). "Es wird schon komisch werden", glaubt Eggestein vor seiner sicherlich emotionalen Rückkehr an die Weser.