Hinter Maxi Eggestein liegen harte Zeiten. Der Abstieg vor genau einem Jahr mit Werder Bremen hatte den Mittelfeldspieler schwer getroffen und tief enttäuscht. An der Weser wurde er fußballerisch ausgebildet, schaffte dort nicht nur den Sprung in die Bundesliga, sondern klopfte mit guten Leistungen auch an die Tür zur Nationalmannschaft. Umso schwerer fiel ihm nach dem Sturz in die Zweitklassigkeit letzten Sommer der Weggang aus dem hohen Norden.
Maxi Eggestein und der Glücksfall Freiburg
Jetzt aber hat sich doch noch alles zum Guten gewendet. Der 25-Jährige wechselte tief in den Süden, zum SC Freiburg. Für ihn ein Glücksfall, denn hier im Breisgau erlebt er das sportliche Kontrastprogramm: Einzug ins DFB-Pokalfinale und auf bestem Weg in Richtung Champions League. "Das ist natürlich wesentlich angenehmer", freut sich Maxi Eggestein im Gespräch mit SWR Sport, "letztes Jahr ging's leider im Abstiegskampf darum drinzubleiben. Man kämpft natürlich lieber darum, etwas erreichen zu können als etwas verhindern zu müssen. Dieses Jahr fühlt sich natürlich alles viel besser an".
Champions League? "Nur nicht verrückt spielen"
Maxi Eggestein und der SC Freiburg sind vor dem vorletzten Bundesliga-Spieltag sensationell Tabellenvierter. Stand jetzt hätten die Breisgauer die Champions League in der Tasche. Mailand, Madrid, Manchester - demnächst lockt also eine höchst attraktive Europareise, oder? "Das ist natürlich schön, und man darf auch ein bisschen träumen", sagt Maxi Eggestein, "trotzdem sollten wir nicht verrückt spielen, sondern weiter unsere Leistung bringen, dann kommt der Rest von alleine". Das soll auch am Samstag gegen Union Berlin so sein: "Das wird für die Zuschauer ein hochspannendes Spiel".
Eggestein fast immer im Bundesliga-Team
Maxi schwärmt von seinen Freiburger Jungs, vor allem die Mentalität und der Teamgeist haben es ihm angetan: "Wir stecken nie auf, auch wenn es Rückschläge gibt". Wie zuletzt gegen Mönchengladbach und in Hoffenheim wurden Rückstände aufgeholt und jeweils noch gepunktet. Eggestein selbst ist im erfolgreichen Freiburger Ensemble inzwischen auch ein ganz wichtiger Eckpfeiler. In 29 von 31 Bundesligaspielen war er mit dabei, gemeinsam mit Chicco Höfler bildet der laufstarke Ex-Bremer eine wunderbar harmonierende Doppel-Sechs.
Christian Streich über Eggestein: "Ein schlauer Spieler"
Und auch Trainer Christian Streich ist voll des Lobs über seinen einzigen externen Neuzugang in dieser Saison: "Ein schlauer Spieler, der sich zu wehren weiß", so Streich vor wenigen Tagen im kicker. Maxi Eggestein freut das, die Integration im Breisgau wurde dem Nordlicht aber auch leicht gemacht: "Das ist immer gut, wenn man in eine Truppe reinkommt, die gut funktioniert", erinnert sich Maxi an seine Anfänge letzten Sommer in Freiburg, "natürlich musste ich mich an ein, zwei Sachen anpassen, aber ich bin sehr zufrieden". Lediglich in Sachen Torgefahr könnte Eggestein noch zulegen. Ein Bundesligatreffer für den Sport-Club - das ist ausbaufähig.
Schlotterbeck geht, Ginter kommt: "Lachendes und weinendes Auge"
Dass Ende der Saison mit Neu-Nationalspieler Nico Schlotterbeck ein wichtiger Baustein des erfolgreichen Sport-Club-Teams mit seinem Wechsel nach Dortmund wegbricht, ist natürlich auch für Mitspieler Eggestein jammerschade. Dafür aber sorgt die überraschende Rückkehr von Matthias Ginter für gute Laune: "Ein lachendes, ein weinendes Auge. Natürlich ist es traurig, dass Nico geht, wir gönnen ihm natürlich den nächsten Schritt", ist der Mittelfeldmann gefühlsmäßig hin- und hergerissen, "aber wir bekommen sofort einen gute Verstärkung dazu".
Maxi hofft auch auf Werder Bremens Wiederaufstieg
DFB-Pokalsieger. Champions-League-Teilnehmer - Maxi Eggestein kann im Endspurt dieser Saison mit dem SC Freiburg ganz Großes erreichen. Und dann gibt es da noch einen ganz bestimmten fußballerischen Herzenswunsch: Den Wiederaufstieg von Ex-Klub Werder Bremen, seiner ersten Fußball-Liebe: "Der Verein gehört einfach in die Bundesliga", sagt Maxi, "ich würde gerne mal wieder im Weserstadion spielen, außerdem gönne ich es den Jungs, die noch dort sind".