Christian Streich vom SC Freiburg (Foto: IMAGO, Imago Images / Jan Hübner)

Fußball | Bundesliga

Punktverluste nerven Freiburgs Trainer Christian Streich

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SID

Der SC Freiburg wäre gerne mit mehr Selbstvertrauen in den Doppelpack gegen Bayern München gegangen - entsprechend sauer war Christian Streich nach dem Remis gegen Hertha BSC.

Vorfreude auf die Bayern konnte Christian Streich nach eigenen Angaben frühestens "am Sonntagmorgen um 7.00 Uhr" empfinden. Bis dahin herrschte unüberhörbar riesiger Frust beim Trainer des SC Freiburg. Das wütende Gebrüll Streichs nach dem 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC drang aus der Kabine in weite Teile der Stadiongänge.

"Das Ergebnis ist scheiße", gab der Coach kurz nach seinem Wutanfall zwar gefasst, aber verbal immer noch eindeutig zu Protokoll: "Das kotzt mich an." Der Ärger Streichs war verständlich. Schließlich hätten seine Schützlinge mit wesentlich größerem Selbstvertrauen in die Partien gegen Bayern München am Dienstag im Viertelfinale des DFB-Pokals an der Isar (20.45 Uhr) sowie am Samstag zu Hause in der Liga (15.30 Uhr) gehen können.

Streich ärgert sich über verloren Punkte des Sport-Club

Doch wie schon beim zurückliegenden Spiel beim FSV Mainz 05 (1:1) ließ der SC im Kampf um seine erste Teilnahme an der Champions League Federn. "Es nervt mich wahnsinnig, dass wir den Sieg schon wieder liegen gelassen haben", sagte Streich: "Zweimal führen wir - und zweimal gewinnen wir nicht."

Die Auswirkungen der vier fehlenden Punkte lassen sich beim Blick auf die Tabelle ablesen: Zwar rangieren die Breisgauer weiter auf Platz vier, doch der Vorsprung auf den schwächelnden Verfolger RB Leipzig könnte komfortable sechs statt magere zwei Zähler betragen.

Allerdings wäre ein SC-Sieg vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion schmeichelhaft gewesen. Schließlich zeigten die abstiegsbedrohten Berliner eine starke Leistung, das Remis war redlich verdient. Der eingewechselte Jessic Ngankam (77.) traf für die Hertha, die nach acht Auswärtspleiten in Folge wieder einen Punkt aus der Fremde mit in die Hauptstadt nehmen konnte. "Das war ein guter Schritt, aber im Abstiegskampf braucht man einen langen Atem", sagte Berlins Trainer Sandro Schwarz.

Freiburg fehlt der lange Atem

Den hatte Freiburg am Samstag nicht. Schon vor dem Fehler von Jonathan Schmid beim Ngankam-Tor wackelte die SC-Führung durch das Freistoß-Tor von Vincenzo Grifo (52.) gewaltig. Der Treffer des italienischen Nationalspielers ("Ein Sieg hätte uns sicher gut getan") reichte immerhin, um die Freiburger Serien am Leben zu erhalten: Der Sport-Club ist seit sieben Partien ungeschlagen, zu Hause hat der Pokalfinalist des Vorjahres seit zwölf Spielen nicht verloren.

Furcht werden diese Bilanzen beim kommenden Gegner allerdings kaum hervorrufen. "Bayern München hat vor niemandem Angst - schon gar nicht vor uns", äußerte Streich: "Taktisch stehen wieder schwierige Entscheidungen an, das wird nicht ohne. Aber wir freuen uns, dass wir noch im Pokal dabei sind - also kicken wir in München." Dann hoffentlich ohne Wutanfall.

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