Klar, deutlich und mit etwas Stolz in der Stimme sprach Christian Streich nach dem 1:1 gegen Frankfurt im Interview mit SWR Sport über den Punktgewinn. "Präsent vorne, super angelaufen, wir waren mutig!" Und Mut war wohl genau das, was der 57-Jährige von seiner Mannschaft nach der 0:6-Klatsche in Wolfsburg sehen wollte.
Erneutes Jubiläum für Streich
Die Reaktion gegen eine sehr starke Mannschaft sei gut gewesen. "Wir haben es geschafft, ein Übergewicht herzustellen über 90 Minuten und deshalb sollten wir einfach zufrieden sein und auch wissen, wie's geht: Und zwar nur so!" Streich feierte am Mittwoch erneut ein Jubiläum: Durch sein 340. Bundesligaspiel als Trainer zog er mit Freiburgs Trainerlegende Volker Finke gleich.
Ähnlich zufrieden zeigte sich Freiburgs Torschütze Matthias Ginter. "Es ist sehr, sehr wichtig, dass wir so zurückgekommen sind". Letztlich hätte man gerne auch den Sieg mitgenommen, "am Ende hadern wir noch so ein bisschen", so der Innenverteidiger. Dennoch hat Freiburg eine kämpferische Leistung gezeigt, die Zweikämpfe intensiv angenommen.
Streich: "Du kannst dich nicht aufs Glück verlassen"
"Du kannst dich nicht aufs Glück verlassen. Du musst dich auf dich selbst verlassen und in jeden Zweikampf gehen, als wäre es der letzte", sagte Coach Streich. Sein Team hatte den Rückstand durch Randal Kolo Muani (42. Minute) gut weggesteckt und durch Ginter (47.) dann den Ausgleich erzielt. Und doch war Streich nicht restlos glücklich: "Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber es ist kein Wunschkonzert." Am Ende habe ein wenig die Kraft gefehlt, der Aufwand sei eben hoch gewesen.
"Der Kollege nebendran muss dir helfen. Das war heute der Fall. Das haben sie gut gemacht", lobte der Coach seine Spieler. Nun hofft er auf einen ebenso couragierten Auftritt im Heimspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15':30 Uhr).
Mit 31 Punkten spielte Freiburg die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte. "Das hatten wir noch nie", sagte Streich erfreut, schob aber direkt danach hinterher: "Aber wir müssen wissen: Wir dürfen nicht nachlassen, es ist so, so eng gegen jede Mannschaft."