SC Freiburg feiert das zweite Tor durch Vincenzo Grifo (Foto: IMAGO, IMAGO Bildnummer: 1015728278)

Freiburg in der Europa League

Freiburgs dritter Streich - ohne Streich

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Anna Klär

Flutlichtspiel in Freiburg, das Uefa-Banner liegt im Mittelkreis - ein fast schon gewohntes Bild beim Europa League Spiel gegen Nantes. Ungewohnt aber: Die Trainerbank.

Denn da saß nicht Chefcoach Christian Streich, sondern Co-Trainer Patrick Baier zusammen mit Verbindungstrainer Julian Schuster. Streich musste das Europa-League-Spiel gegen Nantes wegen einer Coronaerkrankung vor dem Fernseher verfolgen. Seine Mannschaft performte aber auch ohne ihren "Breisgauvulkan" und sicherte sich nach Toren durch Kyereh und Grifo den dritten Sieg im dritten Spiel. "Auf dem Platz hab ich nicht gemerkt, dass was gefehlt hat", erklärte der Torschütze zum 1:0, Kofi Kyereh, nach dem Spiel, "für uns als Mannschaft war vor dem Spiel schon alles klar und deswegen haben wir kein schlechteres Spiel gemacht, als wenn der Trainer an der Seite steht."

Freiburg im Breisgau

Fußball | Bundesliga Baier und Schuster vertreten Freiburgs Trainer Streich gegen Nantes

Die Vertretung des positiv auf das Coronavirus getesteten Cheftrainers Christian Streich ist geregelt. Ein Duo wird den SC Freiburg in der Europa League gegen Nantes betreuen.

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Streich mit Kontakt zum Team

EIn bisschen war er dann aber ja doch dabei. Vor dem Spiel gab es eine virtuelle Ansage an die Mannschaft und auch während der Partie sah man Julian Schuster mit Kopfhörern auf der Bank sitzen. "Es gab zwei Anrufe" erklärte Aushilfscoach Patrick Baier. Und es gab auch Redebedarf, denn bereits nach 20 Minuten wurde der Freiburger Spielplan zum ersten Mal umgeworfen. Torjäger Michael Gregoritsch musste verletzt vom Feld, für ihn kam Nils Petersen. Erfahrungsgemäß greift der sonst erst später ins Geschehen ein.

Freiburg ist eingespielt

Der vorzeitige Wechsel aber stellte kein Problem für den Sport-Club dar, denn es läuft einfach aktuell. "Es wundert mich jetzt nicht wahnsinnig, dass wir so gut da stehen", fasst Nils Petersen den Stand zusammen: Platz zwei in der Liga, ungeschlagen in der Europa League, "die Serie ist schon beeindruckend aber wir machen auch viel dafür. Gewisse Automatismen sind da, eine gewisse Eingespieltheit."

Das hilft natürlich, wenn der Chefcoach fehlt. Die Spieler kennen sich größtenteils seit Jahren, die Startelf spielt seit fünf Begegnungen unverändert. Vielleicht war es gegen Nantes auch deswegen ein bisschen ruhiger an der Seitenlinie, als wenn Christian Streich dort steht. Den nötigen Input gab es während der Pause in der Kabine. "Patrick Baier und Julian Schuster haben uns da genug Infos mitgegeben", sagte Petersen. "Die haben taktisch auf uns eingewirkt, damit wir besser aus der Halbzeit kommen."

Kyereh mit erstem internationalem Treffer

Das hat gewirkt. In der 48. Minute durfte Neuzugang Kyereh seinen ersten internationalen Treffer feiern - gebührend mit seinem typischen Salto-Jubel. "Das ist mein Ziel gewesen, mich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln", erklärte der Torschütze nach dem Spiel, "es tut einfach gut, mit den Jungs jeden Tag zu trainieren. Ich freue mich auf jeden weiteren Tag, ich merke, dass es mir gut tut und das die Abläufe automatisierter sind."

Kyereh feiert seinen ersten Treffer mit einem Rückwärtssalto (Foto: IMAGO, IMAGO Bildnummer: 1015728282)
Kyerehs Rückwärtssalto nach dem 1:0

Freiburg rotiert gegen Hertha

Das Erfolgsgeheimnis des Sport-Clubs: Die Mannschaft ist eingespielt, die Neuzugänge sind nahtlos eingeführt, der Kader ist breit. Letzteres ist umso wichtiger in dieser Saison. Die Dreifachbelastung aus Liga, Pokal und dem internationalen Geschäft steckt der Sport-Club bisher gut weg. Vor dem Spiel gegen die Hertha am Sonntagabend wird aber rotiert werden müssen. "Gregoritsch ist wahrscheinlich der Anfang", meinte Patrick Baier, "der ein oder andere war heute aber auch richtig an der Kante und das können wir so nicht fünf Wochen durch spielen. Wir werden uns auf jeden Fall verändern. Das kann man so nicht durchhalten."

Über Gregoritschs Einsatz wird erst noch entschieden werden. Wie der Verein am Freitag mitteilte, hat sich der Österreicher einer Beckenbodenprellung zugezogen, sein Einsatz gegen die Hertha ist noch offen. Und auch Christian Streich wartet auf seine Freitestung. Falls das nicht klappt, ist aber spätestens jetzt klar: Es funktioniert auch mal ohne ihn.

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Anna Klär

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