Lukas Kübler, SC Freiburg, mit dem Ball am rechten Fuß (Foto: IMAGO, IMAGO / Beautiful Sports)

Lukas Kübler im SWR-Interview

SC Freiburg bei Borussia Dortmund: Sieg "nicht unrealistisch"

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Günther Schroth

Lukas Kübler ist bei SC-Coach Christian Streich als Verteidiger derzeit gesetzt - und rechnet sich jetzt in Dortmund eine Überraschung aus.

Es geht jetzt nach Dortmund an diesem Samstag - und Dortmund ist selten ein gutes Pflaster für den SC Freiburg. Aber dennoch gilt: Es läuft gut in dieser Saison für den Sport-Club und seinen rechten Verteidiger Lukas Kübler. Besser als erwartet. Gerade für Lukas Kübler, der den sogenannten "Restart" der Liga nach der langen WM-Pause zunächst nicht mitmachen durfte. Oder auch, je nach Standpunkt, nicht mitmachen musste. Was ihm letzten Endes zum Vorteil gereichte. Er saß während der gesamten Spielzeit beim denkwürdigen 0:6 in Wolfsburg nur auf der Bank.

0:6 Klatsche in Wolfsburg "Hallo-Wach-Moment"

Die klare Klatsche für die Freiburger war ein heftiger "Hallo Wach-Moment", für den der Bankzuschauer Kübler allerdings nicht verantwortlich war. Aber dass die schwache Leistung des Teams – nach sechs Gegentreffern – Konsequenzen haben musste, war klar. Und so stand Lukas Kübler im nächsten Spiel gegen Frankfurt (1:1) wieder in der Startformation des SC. Und machte seine Aufgabe, unter anderem gegen den französischen Stürmerstar Randal Kolo Muani, so gut, dass er auch gegen Augsburg von Beginn an spielte und das Spiel maßgeblich mit entschied. Durch einen sehr gelungen, sehr langen Pass auf den "Zielspieler" Michael Gregoritsch, der den Ball schließlich zum 1:0 verwandelte. Sehr zur Freude von Trainer Christian Streich, der "Kübi" für einen ganz besonderen Verteidiger hält, einen, der gut genug ist, um fair zu sein.

Zwar verursachte Kübler auch einen Elfmeter an Ermedin Demirović zum zwischenzeitlichen 1:1, danach aber hielt die neuformierte Freiburger Defensive gegen Augsburg hinten dicht und öffnete im Angriff mit planvollen Spieleröffnungen die Räume, wie sie Trainer Christian Streich geöffnet haben will: Mit langen Bällen passgenau auf die laufstarken Freiburger Stürmer.

Respekt vor dem Dortmunder "zwölften Mann"

Und jetzt also nach Dortmund. Der Tabellenfünfte Freiburg ist zu Gast beim Tabellenvierten Dortmund. Man ist mit der Borussia durchaus auf Augenhöhe. Beide Teams haben 34 Punkte, die Borussia hat lediglich die etwas bessere Tordifferenz – das aber ist die einzige größere Differenz, der einzige größere Unterschied derzeit zwischen beiden Teams. Lukas Kübler hat zwar einen riesigen Respekt vor dem, was ihn und seine Mannschaft erwartet. Aber dennoch geht er mit gesundem Selbstvertrauen auch in das Spiel gegen die Borussia und gegen deren 12. Mann. Er fühlt sich "geehrt, wenn ich vor so vielen Zuschauern spielen darf".

Das Dortmunder Stadion, üblicherweise mit über 8. 000 Zuschauern gefüllt, ist für die gegnerische Mannschaft immer auch eine mentale Herausforderung, die Lukas Kübler aber gerne annimmt. Selbst einen Sieg hält er für "nicht unrealistisch".

Jochen Saier: Lukas hat gezeigt, "was in ihm steckt".

im Spiel beim BvB trifft er dann auch auf Nico Schlotterbeck. Der Mann, der noch vergangene Saison gesetzt war beim SC Freiburg. Nach dessen Weggang und nach seinen in dieser Saison sehr überzeugenden Auftritten war die Vertragsverlängerung von Lukas Kübler kein Thema – verbunden mit einem Extra-Lob von Sportdirektor Jochen Saier: "Lukas ist jetzt seit längerem verletzungsfrei und hat in dieser Zeit eindrücklich gezeigt, was in ihm steckt," so Jochen Saier: "Er hat in den gemeinsamen Jahren hart an sich gearbeitet und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir weiterhin mit seiner Power, seiner Zweikampfstärke und seinen fußballerischen Lösungen planen können."

Das klingt zwar zunächst nach branchenüblicher Lobesrhetorik, aber es klingt auch wie die Wahrheit. In der Abwehr des SC Freiburg ist ein verletzungsfreier Lukas Kübler derzeit nicht verzichtbar. Schon gar nicht in Dortmund.

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Günther Schroth

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