Fußball | 2. Bundesliga

Karlsruher SC: Das ist der Fahrplan für den Winter

Stand

Von Autor/in Leon Sander

Der Karlsruher SC hat eine wechselhafte Hinrunde hinter sich. In der Winterpause will er sich stabilisieren. Dafür nimmt Trainer Christian Eichner das Team in die Verantwortung.

Der Karlsruher SC gibt Rätsel auf. Die Hinrunde war wechselhaft - auf ein zwischenzeitliches Hoch folgte gegen Ende eine Serie von sechs Pflichtspiel-Niederlagen. Symbolisch dafür: das wilde 4:4 gegen den FC St. Pauli zum Hinrunden-Abschluss. Der KSC überwintert auf Platz 13 mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge. In der langen WM-Pause soll Stabilität reinkommen. Trainer Christian Eichner hat sich mit seinem Winterfahrplan dafür etwas überlegt: Die Mannschaft hat die Gestaltung mit in der Hand. Je mehr Einsatz sie zeigt, desto mehr Urlaub hat sie.

Wo ist das Trainingslager?   

Den ersten Urlaub für die Spieler gab es direkt nach dem Spiel gegen den FC St. Pauli. Drei Wochen hat Eichner seinen Profis freigegeben. Die Spieler sollen "auch mal durchschnaufen", wird der Trainer in den Badischen Neuesten Nachrichten" zitiert. Trotzdem hat er ihnen Hausaufgaben für die Ferien mitgegeben: ein Athletik-Trainingsprogramm.

Das haben die Spieler bis zum 5. Dezember durchgezogen, dann erwartete Eichner sie auf dem Trainingsplatz und für gleich drei Testspiele zurück: gegen den Drittligisten Viktoria Köln (1:1), den VfL Bochum (2:1) und den SC Freiburg (2:3). Vor dem Weihnachtsfest ist noch ein Spiel bei Racing Straßburg angesetzt (Mittwoch, 21.12., 16 Uhr). Anschließend gehen die Karlsruher nach Hause. Wie viel Zeit sie dort verbringen dürfen? "Wie lange die Winterpause geht, können die Spieler mitbeeinflussen", sagte Christian Eichner. Wann es im Januar weitergeht, macht er an den Trainings- und Testspiel-Leistungen seiner Mannschaft fest.

Spätestens aber am 8. Januar, dann steht für den KSC ein Hallenturnier in Gummersbach an. Am 13. Januar reist Eichner mit seiner Mannschaft weiter nach Estepona. In Andalusien trifft der KSC am 20. Januar auf RB Salzburg. Am 22. Januar geht es für den KSC zurück in die Heimat, wo am 27. Januar der SC Paderborn zum ersten Liga-Spiel zu Gast ist.

Wer ist weg?

Christian Eichner muss in Spanien auf keine Spieler verzichten, die er hätte für die WM abstellen müssen. Allerdings hätte der Zweitligist fast einen WM-Fahrer gestellt. Stephan Ambrosius konnte sich Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme machen. Die Leihgabe des HSV wurde im September das erste Mal in das Aufgebot der ghanaischen Nationalelf berufen. Zwar blieb der Deutsch-Ghanaer ohne Einsatz, dennoch schaffte er es in den vorläufigen WM-Kader der Black Stars. Doch eine Oberschenkel-Verletzung im Ligaspiel gegen Holstein Kiel machten die WM-Hoffnungen von Ambrosius zunichte.

Wer ist da?

Abgesehen von den Verletzten stehen Christian Eichner damit für die Vorbereitung alle Spieler zur Verfügung. Zu viele nach dem Geschmack des Trainers. Mit 31 Spielern ist der Kader des KSC ungewöhnlich groß – besonders in der Defensive: 13 Verteidiger stehen im Kader. Deswegen könnten in der Winterpause einige Abwehrspieler den Verein verlassen.

Davon standen gleich drei in dieser Saison nie im Spieltagskader: Die Innenverteidiger Daniel O’Shaughnessy, Felix Irorere und Lazar Mirkovic. Der finnische Auswahlspieler O’Shaughnessy möchte sich mit Einsätzen für die Nationalelf empfehlen. Angeblich sucht sein Berater für ihn einen neuen Verein. Bei den 20-jährigen Irorere und Mirkovic laufen die Verträge beim KSC dagegen zum Saisonende aus. Beiden kamen für Karlsruhe kaum zum Einsatz, auch aus gesundheitlichen Gründen. Ihre Verträge werden wohl nicht verlängert, ein Wechsel in der Winterpause ist daher nicht ausgeschlossen.

Ähnlich sieht es bei den Linksverteidigern aus. Kilian Jakob und Luca Bolay sind keine Konkurrenz für Stammspieler Philip Heise. Zusammen kommen sie diese Saison auf 54 Minuten Einsatzzeit. Der 20-jährige Bolay wurde in der Vorsaison an die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg ausgeliehen, er könnte wieder verliehen werden. Der vier Jahre ältere Jakob dürfte wohl bei Interesse von einem anderen Verein gehen. Auf Nachfrage von SWR Sport wollte der Karlsruher SC allerdings keine Transfers kommentieren. Der Transferzeitraum ist der komplette Januar 2023. Viel Zeit, um Abgänge vorzubereiten.

Wann geht’s weiter?

Eine Woche nach dem Ende des Trainingslagers geht es für den KSC in der Liga weiter. Am 27. Januar startet Karlsruhe im Wildpark gegen den SC Paderborn ins neue Pflichtspiel-Jahr.

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Leon Sander