Der Stuttgarter Cacau zeigte sich schon in einem Instagram-Post tief bewegt vom Tod der brasilianischen Fußball-Ikone Pelé: "Obwohl ich dich nie kennengelernt habe, hast du mich zutiefst inspiriert - deine Ziele, deine Freude, deine Einstellung, dein Respekt. Ich danke dir für dein Vermächtnis", schrieb der ehemalige deutsche Nationalspieler, der in Santo André im Bundesstaat São Paulo zur Welt gekommen ist.
"Pelés Einstellung zum Leben hat mich begeistert", sagte Cacau im Interview mit SWR Sport. "Er ist allen freundlich und demütig begegnet, hatte überhaupt keine Starallüren."
Fußball | Trauer um Pelé Ex-VfB-Stürmer Cacau: "Pelés Einstellung zum Leben hat mich begeistert"
Cacau, der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart und der deutschen Nationalmannschaft, trauert um den Fußballer und Menschen Pelé. Der 41-Jährige hält sich aktuell in seiner Heimat Brasilien auf.
Welt- und Europameister trauern um Pelé
Für Europameister Hansi Müller war Pele "mein großes Vorbild. Auf- und außerhalb des Platzes. Eine weltweite Ikone, die unvergesslich bleiben wird". "Danke Pele", schreibt Weltmeister Guido Buchwald, "ruhe in Frieden, Legende".
Besonders anrührend sind die Worte von Franz Beckenbauer: "Der Fußball hat den Größten seiner Geschichte verloren, und ich einen einzigartigen Freund". Er sei 1977 in die USA gegangen, da er unbedingt mit Pelé bei Cosmos New York in einer Mannschaft spielen wollte: "Diese Zeit an seiner Seite war eines der größten Erlebnisse meiner Karriere", schrieb Beckenbauer.
Kevin Kuranyi: "Der Himmel weint"
Ex-Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi (40) meldete sich aus Rio de Janeiro mit den Worten: "Der Himmel weint". Der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart (40 Tore in 99 Spielen) würdigte Pelé als jemanden, der den Fußball verändert und die Menschen zusammengebracht habe. "Er soll im Himmel weiter Fußball spielen - mit Maradona."
Auch der Bundestrainer zollt Pelé Respekt
Auch Bundestrainer Hansi Flick aus Bammental (Rhein-Neckar-Kreis) hat mit Bestürzung auf den Tod von Pele reagiert. "Einen besseren Spieler als Pelé hat es nicht gegeben, für mich war und ist er der König des Fußballs", sagte Flick. Das Spiel des Brasilianers, der am Donnerstag im Alter von 82 Jahren gestorben war, sei "nahe der Perfektion" gewesen. Flick hob vor allem Pelés Qualitäten auf dem Platz hervor. "Der Fußball war sein bester Freund, und vermutlich gilt das auch umgekehrt. Pele hinterlässt eine Lücke, die niemals geschlossen werden kann", sagte er.
Selbst die Präsidenten anderer Sportverbände zollten Pelé Respekt: "Mit dem Tod von Pelé verliert die Welt eine große Sportikone", schrieb Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, aus Tauberbischofsheim (Main-Tauber-Kreis).
Fußball | Nachruf Als Pelé mit dem FC Santos die Zuschauer im Stuttgarter Neckarstadion begeisterte
Nach langer Krankheit starb Pelé im Alter von 82 Jahren, doch in Erinnerungen wird "O Rei" ewig leben. Im Gedächtnis bleibt den Fans im Südwesten auch ein Gastspiel des brasilianischen Superstars mit seinem FC Santos beim VfB Stuttgart 1963.
So wird Pelé beerdigt
Pelés letzte Ruhestätte steht wie er im Guinness-Buch der Rekorde: Am Dienstag wird der Sarg mit den sterblichen Überresten des 82-Jährigen in eine Gruft im neunten Stock des Memorial Necropole Ecumenica geführt. Das Gebäude im Hochhaus-Format in Santos gilt als höchst aufragender Friedhof der Welt.
Der Jahrhundert-Fußballer hatte sein Grab schon vor 19 Jahren gekauft. "Ein Ort, der spirituellen Frieden und Ruhe ausstrahlt, wo niemand sich deprimiert fühlt", sagte Pelé damals. Der neunte Stock ist eine Referenz an seinen Vater Joao Ramos, der mit der Nummer 9 stürmte. Von der Gruft hat man einen Blick auf das Estadio Urbano Caldeira, wo Pele zwischen 1956 und 1974 für den FC Santos viele seiner 1281 Tore erzielte.
So laufen die Trauer-Feiern
Im als Vila Belmiro bekannten Stadion wird am Montag für 24 Stunden auch sein Leichnam am Mittelkreis aufgebahrt, damit Fans ihrem Idol im Vorbeimarsch die letzte Ehre erweisen können. Für Dienstag, 10.00 Uhr Ortszeit, ist dann ein Trauerzug quer durch die Stadt bis hin zum Haus, wo seine Mutter Celeste (100) heute noch wohnt, geplant, ehe Pelé im Memorial seine letzte Ruhestätte findet. Auf Wunsch der Familie finden die Trauerfeierlichkeiten erst nach dem Jahreswechsel statt, weil am Sonntag der gewählte Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva in der Hauptstadt Brasilia feierlich in sein Amt eingeführt wird.