Viele Trainingseinheiten oder Möglichkeiten Dinge zu verändern, hatte Bo Svensson seit seinem Amtsantritt nicht. Mangelnde Konstanz über 90 Minuten ist ein Thema, dass auch den Dänen beschäftigt. Dafür will der 41-Jährige erstmal eine Basis legen. Und das brauche Zeit, erklärt Svensson im exklusiven Interview mit SWR Sport. Er will, dass diese Basis "auf ein paar Werten steht. Dinge, die einfach eine höhere Priorität haben. Da reden wir von einer Kultur, einem Miteinander, auch einer Art zusammen zu spielen. Das kommt dann nicht über ein paar Tage oder ein paar Spiele. Das muss man erstmal entwickeln. Das ist meine Aufgabe, das wieder auf die Beine zu stellen." Das gilt nicht nur für seine Mannschaft, sondern für den gesamten Verein. Ein Ziel, den gemeinsamen Glauben daran, samt einheitlicher Aufbruchstimmung. Das kurzfristige Ziel Klassenerhalt hat er trotzdem nicht aus den Augen verloren. "Es geht darum Spiele zu gewinnen. Die Liga zu halten. Dafür müssen wir alle Kräfte bündeln."
Kurzfristiger Erfolg oder langfristige Planung?
Es bleibt ein großer Spagat für den Dänen und die neue Führungsriege um Sport-Vorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt. Für den neuen Mainzer Chefcoach auch eine Frage der Betrachtung: "Man muss beides betrachten und eine Priorität setzen. Das ist eine vielfältige Ausgabe. Wir vergessen dabei nicht, Spiele zu gewinnen. Aber nur zu sagen, dass das nächste Spiel das allerwichtigste ist, da setze ich ein Fragezeichen dahinter."
Der Geduld der Fans kann sich Svensson aktuell sicher sein. Auf dem Platz soll der typische Mainzer Spielstil aber so schnell wie möglich und vor allem länger als im Rhein-Main-Duell gegen Eintracht Frankfurt erkennbar sein, bestätigt der Ex-Profi. "Eine Garantie kann ich nicht geben. Unser Anspruch ist aber, dass es im nächsten Spiel über 90 Minuten Vollgas über die Bühne geht. Meine Kernaufgabe ist, dass es auf den Platz kommt." Das werden die 05-Fans mit Sicherheit gerne hören.