Fußball | Bundesliga

Kein Außenseiter in Leipzig: Das neue Selbstverständnis von Mainz 05

Stand
Autor/in
Marius Rinkel

Mainz 05 steht auf Platz fünf der Bundesliga-Tabelle und geht mit breiter Brust ins Auswärtsspiel bei RB Leipzig. Mit einem Sieg wollen die 05er Vorfreude auf Rosenmontag schüren.

Wenn der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag (15:30 Uhr im Liveticker und Audiostream auf sportschau.de) auswärts auf RB Leipzig trifft, spielt der Tabellenfünfte aus Rheinhessen gegen den sächsischen Tabellensechsten. Beide sind punktgleich, die Rollenverteilung zwischen dem Champions-League-Teilnehmer der aktuellen Saison und dem Beinahe-Absteiger der vergangenen Saison hat sich gewandelt. "Die Gegner nehmen uns ernst", blickt Paul Nebel im SWR-Interview auf die Partie voraus. "Wir sind gut drauf, das haben wir uns erarbeitet und wollen wieder ein würdiger Gegner zu sein, um dann auch hoffentlich etwas mitzunehmen."

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Mainz 05 – das ist das Selbstverständnis, das sich das Team von Trainer Bo Henriksen erarbeitet hat – zieht sich in der laufenden Saison nicht in die Außenseiterrolle zurück. "Klar, Leipzig ist ein Top-Klub und wir spielen auswärts", so Nebel. Trotzdem trauen sich die 05er zu, wieder drei Punkte einzufahren. Paul Nebel wird dabei mit Sicherheit wieder mithelfen. 21-mal stand er in der laufenden Spielzeit auf dem Platz, sammelte dabei neun Scorerpunkte (sechs Tore, drei Assists). Der offensive Mittelfeldspieler ist einer der Gründe für den Mainzer Aufschwung. "Ich war davon überzeugt, dass ich mich hier durchsetzen kann", so der 22-Jährige, der die letzten beiden Spielzeiten zum Karlsruher SC ausgeliehen war, um dort Erfahrung zu sammeln. Der Plan ging auf, für beide Seiten. "Im Fußball weiß man nie, wie schnell es geht. Dass es so klappt momentan, ist sehr schön und motiviert mich, weiterzumachen."

RB für Nebel ein besonderer Gegner

Eine Portion Extra-Motivation, die er gegen RB gerne mitnimmt. Die Roten Bullen sind ein besonderer Gegner für Nebel. "Es war mein Bundesliga-Debüt, als ich das erste Mal eingewechselt wurde und auch mein Startelf-Debüt ein Jahr später, zu Hause", erinnert sich Nebel. "Ein ganz besonderes Spiel" sei das für ihn gewesen, als er im August 2021 erstmals über 90 Minuten in der heimischen Arena auf dem Platz stand. Seit Januar ist das Spiel gegen RB aber nicht nur für Nebel etwas Besonderes, sondern auch für viele Fans der Rheinhessen. Anfang des Jahres trat Ex-Mainzer Jürgen Klopp seinen neuen Job als "Global Head of Soccer" im Red-Bull-Konzern an. Nicht alle 05-Fans konnten diese Entscheidung nachvollziehen, am anstehenden Rosenmontag wird Klopp dazu sogar ein eigener Motivwagen beim Rosenmontagszug gewidmet.

Mit Marco Rose sitzt zudem ein weiterer Ex-Mainzer auf der Trainerbank von RB, wenn auch nicht ganz sattelfest. Der Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch (1:0) gibt den Leipzigern aber vorerst Rückenwind. Eine Niederlage gegen die Mainzer würde die erneute Qualifikation für die Champions League aber weiter erschweren. An eine Europapokal-Teilnahme denken sie bei 05 dagegen kaum – zumindest sagen sie das. Ein Sieg würde die zwar immer wahrscheinlicher werden lassen, drei Punkte am Samstag würden aber zuallererst für gute Startbedingungen für den Rosenmontag sorgen.

Mainz-Profis beim Rosenmontagszug dabei

"Ich freue mich jetzt auch, das wieder mitzuerleben", sagt auch Nebel. Der Mann aus dem Mainzer Nachwuchsleistungszentrum kennt die Fastnacht, hat sie durch seine Leihe zum KSC in den vergangenen beiden Jahren aber nicht hautnah miterleben können. "Ich habe gehört, wir gehen auf den Wagen und da freuen wir uns darauf", blickt Nebel voraus. "Jetzt müssen wir uns aber erst einmal aufs Spiel konzentrieren und die Punkte mitnehmen, damit wir am Montag auch alle gemeinsam feiern können." Sagt sich so einfach, zeigt aber auch das neue Selbstverständnis vom 1. FSV Mainz 05.

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Marius Rinkel