Der 1. FSV Mainz 05 hat sich nach dem unglücklichen 0:1 gegen Borussia Dortmund mit einem klaren 4:0 (3:0) gegen Arminia Bielefeld in der Bundesliga zurückgemeldet. Das Besondere an diesem Erfolg: Alle drei Treffer im zweiten Abschnitt wurden durch Foulelfmeter erzielt - und das auch noch von drei verschiedenen Schützen.
Das Spiel hatte noch gar nicht begonnen, da jubelten die Fans schon. Stadionsprecher Andreas Bockius gab die Vertragsverlängerung von Robin Zentner bekannt, der Torhüter bleibt bis 2025. Kaum hatte sich die Community im Stadion beruhigt, das Spiel hatte angefangen traf Johnny Burkardt zum 1:0 - nach 27 Sekunden.
Nach der Halbzeit brachten es die Mainz auf den Punkt. Die 05er und Elfmeter, das passt einfach. Zunächst markierte Moussa Niakhaté das 2:0 (65. Minute). Bei den Strafstößen in der 75. und 79. Minute ließ Niakhaté dann Burkardt und Marcus Ingvartsen den Vortritt, beide verwandelten sicher.
Svennson lobt den Teamgeist beim FSV Mainz 05
Dass Niakhaté Elfmeter Nummer zwei und drei nicht selbst schießen wollte, sondern seinen Mitspielern überließ, war auch Ausdruck des Mainzer Teamsgeistes.
"Das ist sinnbildlich, für was wir hier stehen wollen. Es geht um die Gemeinschaft und dass man nicht nur an sich selbst denkt, sondern auch andere in den Vordergrund rücken", sagte Trainer Bo Svensson.
FSV-Angreifer Burkardt dankt Niakhaté
In den Vordergrund rückte dadurch Doppel-Torschütze Burkardt, der sich nach dem Spielende freute, seine Torflaute beendet zu haben.
"Das befreit mich", sagte der 21-Jährige nach dem Spiel. "Moussa ist der Schütze Nummer eins. Er hat sein Tor gemacht und war dann sehr mannschaftsdienlich. Er hat zwei Elfer weitergegeben und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar." Insgesamt haben die 05er jetzt die letzten 36 Elfmeter in der Bundesliga verwandelt - einsamer Rekord.
05-Profi Stach: "Total verrückter" Sieg
Vor den Mainzer "Elfmeter-Festspielen" hatte es in der ersten Halbzeit eine weitere Kuriosität gegeben. Nach einem Kopfball von Nikhaté zeigte die Uhr von Schiedsrichter Felix Zwayer fälschlicherweise ein Tor an. Dabei hatte der Ball offensichtlich nicht die Linie überschritten, was durch den Videobeweis bestätigt wurde.
Es war also jeden Menge geboten. "Total verrückt" nannte der Mainzer Neu-Nationalspieler Anton Stach die Partie nach dem Abpfiff im Gespräch mit SWR Sport. "Ein super Spiel, ein super Nachmittag für uns. Das waren wichtige Punkte für uns."