Mainzer Sieg gegen Bayern (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)

Fußball | Bundesliga

Mainz 05 - das Zünglein an der Waage im Titelkampf?

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AUTOR/IN
Robin Steinmetz

Der Meisterschaftskampf in der Bundesliga zwischen dem BVB und Bayern München ist so spannend wie lange nicht. Am letzten Spieltag müssen die Mainzer in Dortmund ran und können dort entscheidend eingreifen.

Mainz 05 ist in dieser Saison viel gelungen: Die magische 40-Punkte-Marke, die gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt ist, haben die Nullfünfer bereits am 26. Spieltag erreicht - ein riesiger Erfolg. Doch nach allen Lobeshymnen und einem zwischenzeitlichen vereinsinternen Rekord von zehn ungeschlagenen Spielen in Folge ist Ernüchterung eingekehrt. Damit nun auf Mainzer Seite am letzten Bundesliga-Spieltag wieder mal gejubelt werden kann, muss sich einiges tun.

Ist Mainz bereits in der neuen Saison?

Mit zuletzt vier Niederlagen in vier Spielen ist man in Mainz wieder in der harten Realität der Bundesliga angekommen. Gar 14 Gegentore musste die Defensive der Nullfünfer in dieser kurzen Zeit schlucken. In der Pressekonferenz nach dem letzten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart fand Trainer Bo Svensson klare Worte zur aktuellen Situation: "Die Ausgangsposition war vor vier Spielen eine ganz andere. Wir sind nicht zufrieden mit dem, was zuletzt war." Das Problem liegt für den Mainzer Coach auf der Hand: "Wir verteidigen nicht gut genug, um uns in der Bundesliga Hoffnungen auf Siege zu machen." Wie er das Problem lösen kann, ist Svensson dagegen nicht so wirklich klar. "Was bleibt uns übrig außer zu versuchen, uns zu verbessern."

Noch härter formulierte es Abwehrspieler Stefan Bell, der den Mainzern eine absolute Formkrise bescheinigt: "Wir versuchen es schon, aber im Moment klappt es nicht mehr." Gegen den BVB muss aber deutlich mehr klappen, als das zuletzt der Fall war.

Mainz in Wolfsburg (3:0) (Foto: IMAGO, IMAGO / Christian Schroedter)
Der Beginn der Niederlagenserie war die Auswärtsfahrt nach Wolfsburg (3:0). Coach Bo Svensson schien zu ahnen, was dann folgen würde. Bild in Detailansicht öffnen
Mainz gegen Schalke (2:3) (Foto: IMAGO, IMAGO / HMB-Media)
Gegen die abstiegsbedrohten Schalker war dieser Elfmeter von Marius Bülter spät in der Nachspielzeit der Nackenschlag, der die 2:3- Heimpleite besiegelte. Bild in Detailansicht öffnen
Frankfurt gegen Mainz (3:0) (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)
Auch im Derby gegen die Frankfurter Eintracht gewann der Gegner (hier: Sebastian Rode) mehr Zweikämpfe und am Ende das Spiel (3:0). Bild in Detailansicht öffnen
Mainzer gegen Stutgart (1:4) (Foto: IMAGO, IMAGO / Sportfoto Rudel)
Im letzten Spiel feierten dann auch nur die Mainzer Gegner aus Stuttgart (hier: Wataru Endo). Bild in Detailansicht öffnen

Tabellensituation Dortmund vs. Bayern

Nach der schwachen Leistung beim 1:4 gegen Stuttgart steht also nun die Auswärtsfahrt nach Dortmund an. Da kann es ja eigentlich nur besser werden, oder? "Ich fand, dass die zwei (letzten) Auswärtsspiele nicht gut waren", war Svensson aber auch mit dem Auftreten in der Fremde alles andere als zufrieden. Gut sind also nur die Aussichten für die Gastgeber aus Dortmund, die den Traum von der nächsten Meisterfeier auf dem Borsigplatz träumen. Aktuell steht die Borussia an der Tabellenspitze, hat zwei Punkte Vorsprung vor den Bayern, die beim 1. FC Köln antreten müssen.

Tabelle 33. Spieltag mit Fokus auf Borussia Dortmund und Bayern München. (Quelle: sportschau.de) (Foto: ard-foto s2-intern/extern, Sportschau.de)
Tabelle 33. Spieltag mit Fokus auf Borussia Dortmund und Bayern München. (Quelle: sportschau.de)

In Dortmund sehnt man sich nach der Fabelsaison 2011/2012 unter Trainer Jürgen Klopp nach der Meisterschale. Zehn Jahre Bayern-Dominanz sollen ein Ende haben - und Dortmund hat es in der eigenen Hand. Bei einem Sieg gegen die Mainzer sind sie der neue Deutsche Meister. Ein Unentschieden reicht der Borussia nur dann, wenn Bayern nicht gewinnt.

Im Hinspiel waren die Mainzer immerhin nahe dran am Punktgewinn gegen den BVB, doch in der Nachspielzeit traf Giovanni Reyna zum 2:1-Endstand für die Dortmunder.

Mainzer Jungprofis um Rat fragen?

Zwei Kaderspieler der Mainzer wissen zumindest, wie man aktuell gegen Dortmund gewinnen kann. Zugegeben haben Mittelfeldspieler Brajan Gruda und Nelson Weiper nur über ihre Erfahrungen in der A-Jugend-Bundesliga zu berichten. Jedoch gelang ihnen Ende April mit der U19 im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen die Borussia ein 4:2 n.V. (2:2). Ob neben Nelson Weiper, der am Sonntag gegen Stuttgart zu einem Kurzeinsatz kam, auch Brajan Gruda Gewinnermentalität ins Mainzer Spiel implementieren kann, zeigt sich Samstagnachmittag. Zur Form dieser sensationellen Woche, in der sowohl die U19 den Titel als auch das Bundesliga-Team gegen Bayern gewann, fehlt den Mainzern aktuell einiges. Es bedarf eines letzten Kraftakts der Mannschaft von Bo Svensson, damit sie im Titelkampf tatsächlich zum Zünglein an der Waage werden kann.

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Robin Steinmetz