Den Verein wirtschaftlich stabilisieren, mehr Menschen für ihn begeistern und die Infrastruktur weiterentwickeln: Diese Ziele hat Stefan Hofmann, Vorsitzender vom FSV Mainz 05, bei der Mitgliederversammlung des Bundesligisten als wichtigste Zukunftsaufgaben des Klubs formuliert.
"Müssen die Menschen zurück ins Stadion holen"
"Wir müssen alles tun, um die Menschen, die wir vor Corona im Stadion hatten, zurückzuholen." Durch den Lockdown und eine komplette Saison in leeren Arenen sei ein Stück Bindung zwischen Fans und Vereinen verloren gegangen. Die allgemeine Entwicklung des Fußballs, unter anderem mit der Diskussion über eine Super League, habe ein Übriges getan.
"Unsere Ansatzpunkte sind Regionalität, Nähe, emotionale Erlebnisse"
Dagegen anzukämpfen sei nicht einfach. "Aber wir müssen alles tun, um die Gründe zu reduzieren, warum jemand nicht ins Stadion kommt", sagte Hofmann. Mittel- und langfristig gehe es zudem darum, neue Mitglieder und Fans zu gewinnen. Für einen Verein wie Mainz sei dies schwieriger als für große Klubs. "Unsere Ansatzpunkte sind Regionalität, Nähe, emotionale Erlebnisse", betonte der Vorsitzende: "Wir müssen raus in die Schulen und Vereine, um Kinder und Jugendliche an unseren Verein zu binden."
Gehalten habe der Verein laut dem kaufmännischen Vorstand Jan Lehmann über die Corona-Krise hinaus seine Dauerkarteninhaber, sogar ein leichter Anstieg sei zu verzeichnen. Erfreulich sei die Entwicklung der Zuschauerzahlen in den vier Heimspielen dieser Saison - von rund 11.000 zum Auftakt gegen RB Leipzig bis fast 20.000 Zuschauer am vergangenen Freitag gegen den FC Augsburg. "Mein Ziel für das nächste Heimspiel gegen Gladbach sind 25.000", sagte Lehmann.
Rückläufige Ticket-, Transfer- und Sponsoreneinnahmen
Das Geschäftsjahr 2020/21 haben die Mainzer mit einem Verlust von 10,2 Millionen Euro abgeschlossen. Das Minus kam hauptsächlich durch rückläufige Ticket-, Transfer- und Sponsoreneinnahmen zustande. "Ich halte die Zahlen für gut, auch wenn sie nicht so aussehen", sagte Lehmann. "Der operative Aufwand ist durch die Erlöse gedeckt, der Kontostand war in der Regel über null."