Dem Team von Bo Svensson gelang mit dem 3:0 (1:0) bei der Mannschaft des früheren Mainzer Profis Marco Rose die größte Überraschung des Bundesliga-Wochenendes. Kein Wunder, dass der Däne "sehr stolz" war auf seine Fußballprofis. "Es war beeindruckend, wie wir immer weiter nach vorne gespielt haben", sagte der 05er-Trainer im ARD-Interview.
"Einwandfrei! Unglaublich!" - so kommentierte Sportdirektor Martin Schmidt das unerwartete Ergebnis. "Wir haben gegen ein Champions-League-Team auswärts 3:0 verdient gewonnen. Das muss man schon hoch ansiedeln", ergänzte der Schweizer.
Mainz 05 darf vom Europapokal träumen
So allmählich wachsen in Mainz sogar die Hoffnungen, erstmals seit 2015 wieder international zu spielen. "Wir sind auf jeden Fall oben dran. Ein bisschen kann man davon träumen und wenn wir so weitermachen, ist einiges möglich", sagte Torschütze Dominik Kohr im Sky-Interview. "Heute ist die Mannschaft über sich hinausgewachsen. Wir haben 40 Punkte, den Ligaerhalt betoniert", lobte Schmidt am Samstagabend nach dem siebten Spiel ohne Niederlage in Serie und der höchsten Liga-Heimniederlage der Sachsen.
"Wir wollen bleiben, wo wir sind. Die Mannschaft zeigt selber, wo sie hin will - nämlich nach vorne, sich stetig verbessern. Das ist großartig für Mainz." Zu den konsternierten Zuschauern auf der Haupttribüne der Leipziger Arena gehörte der ehemalige Sportvorstand der Nullfünfer: Rouven Schröder, zu allem Übel noch gehandicapt von einem Achillessehnenriss bei einem Sportunfall, erlebt einen bitteren Dienstantritt als Leipziger Sportdirektor.
Erster Mainzer Sieg in Leipzig
Mainz feierte den ersten Sieg in Leipzig im siebten Versuch, und Chefcoach Rose räumte ein: "Die sind in fast allen Belangen besser gewesen." Marcus Ingvartsen (9. Minute) hatte die Gäste vor 45.597 Zuschauern in Führung gebracht, ehe Ludovic Ajorque (57.) mit einem artistischen Treffer und Dominik Kohr (67.) erhöhten. "Für uns ist es außergewöhnlich, hier zu gewinnen, da wir hier schon viele Probleme hatten", sagte Svensson. "Wir haben eine absolutes Topspiel gemacht."
Schließlich hatten bei den Rheinhessen noch einige die 0:8-Pleite vom November 2019 in böser Erinnerung. Doch wie aus einem Guss spielte das Svensson-Team dieses Mal. "Es war keine Überraschung, wie wir von der ersten Sekunde an aufgetreten sind", erklärte Kohr. "Wir haben verdient gewonnen, auch in der Höhe. Das hätte noch viel schlimmer für Leipzig enden können, wenn Leo Barreiro den Ball reinmacht, als er frei vor dem Tor steht."