Dem ukrainischen Team aus dem etwa 40 Kilometer südlich der Großstadt Charkiw gelegenen Städtchen gehören auch Frontsoldaten an, die in ihrem Urlaub extra aus dem Kriegsgebiet anreisten. Die Veranstaltung organisiert hat der Verein "Nicht reden - Machen" aus Mainz, den Sven Hieronymus, Aufsichtsrat des 1. FSV Mainz 05, ins Leben gerufen hat. "Es ist für uns gar nicht vorstellbar, dass man von der Front hierher kommt, Fußball spielt und dann zurück an die Front geht. Das ist unfassbar", sagte Hieronymus.
Seit einem Jahr hat der Verein "Nicht Reden. Machen!" Kontakt in die Ukraine, unterstützt die Menschen mit Hilfslieferungen. Dadurch sei der Kontakt zu dem ukrainischen Fußballverein und die Idee für dieses Benefizspiel entstanden, erklärte Hieronymus.
Ex-Mainzer Voronin: "Wenn ich helfen kann, bin ich dabei"
Für die Traditionself spielte unter anderem der ukrainische Staatsbürger und ehemalige 05-Profi und Andriy Voronin. "Das ist sehr wichtig für mich. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann bin ich immer dabei", sagte der 43-Jährige. Rund 2.000 Gäste hatten trotz des Dauerregens den Weg an den Bruchweg gefunden.
Die Mainzer 2:0-Pausenführung, besorgt durch Stefan Kühne und Aristide Bancé, hatten die Ukrainer nach dem Seitenwechsel gekontert, was auf den Rängen Jubelstürme ausgelöst hatte. Wenig später sollte Srdjan Baljak jedoch der 3:3-Ausgleich gelingen, so dass ein leistungsgerechtes Unentschieden Form anzunehmen schien. Als die Akteure in den letzten Minuten reihenweise die Trikots tauschten, war es schließlich einem der Gäste-Spieler - nun im Trikot von Fabrizio Hayer - vorbehalten, für den Schlusspunkt und damit ein 4:3 der 05-Traditionself zu sorgen.
