Der 5:2-Sieg über Bochum gibt den Mainzern Auftrieb. Dazu erzielte die Mannschaft von Bo Svensson in 90 Minuten mehr Tore als Bayern in drei Spielen. So richtig Lust hatte der Mainzer nicht, Fragen zum FC Bayern zu beantworten. Andere bekam der Däne vor dem Pokal-Achtelfinale allerdings kaum gestellt. Wie ist die Stimmung in München? Woran liegt's? Wieder und wieder beteuerte Svensson, dass für diese Belange nicht er, sondern Kollege Julian Nagelsmann zuständig sei. Nur beim Last-Minute-Neuzugang von Manchester City fand der Mainzer Trainer ganz schnell klare Worte: "João Cancelo ist ein absoluter Weltklassespieler. Er ist einer der besten Außenverteidiger der Welt." Ob der Portugiese in der ausverkauften Mainzer Arena allerdings aufläuft, ist noch nicht sicher.
Svensson als Bayern-Schreck
Wenn jemand weiß, wie man den Serienmeister aus München zu Hause schlägt, dann die Mainzer, die im April 2021 (2:1) und im April 2022 (3:1) Bundesliga-Heimsiege gegen den FC Bayern schafften. Das soll nun Mut machen vor der großen Pokal-Prüfung. "Es ist kein Geheimnis, dass wir zwei Topspiele geliefert haben. Die Bayern hatten nicht ihren allerbesten Tag. Wir kennen diese Spiele. Es ist eine richtig geile Herausforderung", erklärt der Däne.
Wie riskant die Herangehensweise gegen den Favoriten sein kann, zeigt das Hinspiel in der Liga. "Mut ist gefragt. Das haben wir in München versucht, da haben wir 2:6 verloren. Es ist ein schmaler Grat." Torhüter Robin Zentner (Rückenverletzung) und Stürmer Jonathan Burkardt (Aufbautraining) stehen wie beim 5:2 gegen den VfL Bochum nicht zur Verfügung. "Robin wird halt langsam ein alter Mann", scherzte Svensson. "Es wird auf jeden Fall besser. Es ist noch nicht so weit, dass er auf dem Platz etwas machen kann. Deshalb spielt er für das Spiel gegen Bayern keine Rolle. Bei Jonny zieht es sich. Wir sind geduldig."
"Von unserer besten Seite zeigen"
Der Druck liegt beim Favoriten. Denn der Tabellenführer braucht dringend das erste Erfolgserlebnis 2023 – gegen Mainz soll und muss einiges besser werden beim Team von Trainer Julian Nagelsmann. Und der weiß, was auf die Münchner zukommt. "Ich gehe davon aus, dass Mainz aufgrund unserer Ergebnisse und auch weil es ein K.O.-Spiel ist, schon Druck machen wird und vom Publikum nach vorne gepeitscht wird."
Der Respekt ist da. Aber Gegner Bayern ist für Bo Svensson die "schwerste Aufgabe überhaupt". Dass die Mainzer ausnahmsweise vor Millionenpublikum in der ARD zur besten Sendezeit spielen, beeindruckt den 43-Jährigen aber kaum. "Das Spiel läuft im Fernsehen und viele werden es hoffentlich gucken. Es gilt für uns, uns von der besten Seite zu zeigen. Ich versuche, das zu beeinflussen, was wir beeinflussen können".