Die Mainzer A-Junioren bejubeln das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft (Foto: IMAGO, Imago/Martin Hoffmann)

A-Junioren | Deutsche Meisterschaft

Die U19 von Mainz 05 kann Vereinsgeschichte schreiben

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Achim Scheu

Die U19 von Mainz 05 steht im Halbfinale um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Das Team von Trainer Benjamin Hoffmann hat die Staffelrunde Süd/Südwest dominiert und macht sich berechtigte Hoffnung auf den Titel.

Sonntag, 28. Juni 2009: Im Mainzer Bruchwegstadion sehen 11.000 Zuschauer das A-Junioren-Finale um die Deutsche Meisterschaft. Mainz 05 gegen Borussia Dortmund. Die Mainzer gewinnen das Spiel mit 2:1 und holen zum ersten und bisher einzigen Mal den U19-Meistertitel nach Mainz. 2023 könnte dieses Kunststück ein zweites Mal gelingen. Die aktuelle U19 der Rheinhessen steht zumindest schon mal im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaftt und trifft dort am Ostersonntag, 9. April im Hinspiel zuhause auf den 1. FC Köln. Das Rückspiel dann am 16. April in der Domstadt. Das andere Halbfinale bestreiten die U19-Teams von Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund.

Wiederholung gegen den BVB?

2009 war Borussia Dortmund der Finalgegner. Eine Wiederholung scheint durchaus realistisch, denn die Nachwuchskicker des BVB haben ihrerseits die West-Staffel als Tabellenerster beendet. Vor 14 Jahren standen im Endspiel große Talente auf dem Rasen. Zwei davon wurden 2014 sogar Weltmeister. Auf Mainzer Seite André Schürrle, der im WM-Finale die Flanke auf einen gewissen Mario Götze schlug. Der WM-Finaltorschütze von Rio stand 2009 im Trikot des BVB auf dem Platz. Trainiert wurden die 05er damals von Thomas Tuchel, der im Anschluss eine Weltkarriere als Trainer hinlegte.

Bo Svensson lobt Benjamin Hoffmann

Der aktuelle Trainer der 05-Profis, Bo Svensson, hat einst selbst als B- und später als A-Junioren-Coach in Mainz seine ersten Erfahrungen auf der Trainerbank gesammelt. Das komplette Trainerteam der Profis kommt aus dem eigenen NLZ. Die Zusammenarbeit ist sehr eng: "Wir sind im permanenten Austausch, unsere Büros liegen im Trainingszentrum auf dem selben Flur, die Zusammenarbeit mit Bo ist sehr eng", sagt U19-Coach Benjamin Hoffmann.

Und auch Bo Svensson hat nur Lob für den 05-Nachwuchs: "Das ist ein toller Erfolg. Das ist nicht selbstverständlich, wenn man sieht mit welchen Mitteln wir das geschafft haben, im Vergleich zu anderen Vereinen. Das ist ein Beweis für die tolle Arbeit, die Benni Hoffmann da gemacht hat".

Mainz 05 hat "goldene Jahrgänge" am Start

Die Spieler im aktuellen A-Junioren Jahrgang sind allesamt 2004 oder 2005 geboren. Bei den Mainzern stehen einige hoffnungsvolle Talente im Kader. Nelson Weiper (2005) und Brajan Gruda (2004) haben sogar schon ihre ersten Bundesliga-Minuten absolviert. Weiper hat gegen Hoffenheim dabei vor einigen Wochen sein erstes Bundesligator erzielt.

Beide trainierten in den vergangenen Wochen fest beim Team von Bo Svensson mit und besitzen auch schon langfristige Profiverträge in Mainz - genauso wie Abwehrspieler Philipp Schulz. Mit Dennis Kaygin (14 Tore) und Lovis Bierschenk stehen zwei weitere Spieler im Team von Benjamin Hoffmann, denen eine Profikarriere definitiv zugetraut wird.

Seit der U8 bei Mainz 05

Weiper, Schulz und Kaygin spielen schon bei den 05ern, seit sie sieben, acht Jahre alt sind. Talentförderung von Klein auf also im Nachwuchsleitungszentrum in Mainz. Darauf sind sie am Bruchweg durchaus stolz: "Das ist der Ausbildungsweg von Mainz 05, das ist kein Zufall", sagt Benjamin Hoffmann.

"Das ist schön und auch wertschätzend von den Jungs. Denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass der eine oder andere auch schon Angebote von anderen Clubs hatte und sie bei uns bleiben. Das bestätigt uns und den Weg von Mainz 05", so der 43-jährige Nachwuchs-Trainer. Die genannten Spieler sind nicht die ersten, die den Sprung aus dem NLZ zu den Profis schaffen können. In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Jungs aus dem eigenen Nachwuchs, die schon in sehr jungen Jahren zu Mainz 05 kamen, den Sprung nach oben geschafft. Beispiele: Paul Nebel (derzeit KSC), Niklas Tauer (derzeit Schalke 04) oder der aktuell dritte Keeper der Mainzer, Lasse Rieß.

Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokalsieg möglich

Die Nachwuchs-Mainzer stehen aber nicht nur im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, sondern auch noch im Halbfinale im A-Junioren DFB-Pokal. Dort treffen die 05er am 2. April in Gelsenkirchen auf Schalke 04. Die Ziele sind klar: Das DFB-Pokalfinale der A-Junioren am 30. April in Potsdam und das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Bestenfalls gewinnen die Mainzer einen oder gar beide Titel und schreiben so Vereinsgeschichte.

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