Der Jubel nach dem 2:1-Sieg der DFB-Elf gegen Frankreich war fast explosionsartig. Für viele Experten kam der Finaleinzug überraschend, so richtig hatte vor dem Turnier niemand mit Deutschland, der einstigen Hochburg des Frauenfußballs, gerechnet. Im Südwesten freut man sich mit: "Die spielen toll, wir freuen uns riesig", heißt es beispielsweise von Fans in Tübingen.
Beruhigungstabletten für die Eltern von Giulia Gwinn
Die Eltern der Ailingerin (Bodenseekreis) Giulia Gwinn waren schon vor dem Spiel nicht mehr zu halten, mussten sogar Beruhigungstabletten einnehmen, wie Vater Florian Gwinn im Gespräch mit dem SWR erzählt. "So schlimm war es noch nie. Ich glaube, das Pulsmessgerät gibt es nicht, mit dem wir diese Messung hätten vornehmen können."
Vorfreude bei KSC-Trainer Christian Eichner
Doch nicht nur Familie und Freunde fiebern bei der Europameisterschaft mit. Auch die Sportvereine aus der Region sind dem Fußball der Elf von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg verfallen. KSC-Trainer Christian Eichner freut sich auf das Finale am Sonntagabend (31.07., 18 Uhr): "90.000 Zuschauer in Wembley, ich glaube, es gibt keinen schöneren Rahmen. Und dann noch das Spiel der Spiele zwischen Deutschland und England. Da werden wir voller Vorfreude vor dem Fernseher sitzen können und den Frauen die Daumen drücken."
Silke Rottenburg lobt Teamgeist der DFB-Elf
Nicht verwunderlich, schaut man sich den Fußball an, den die Mannschaft zeigt: "Mitreißend, klug, athletisch" hört man in diesem Zusammenhang oft. Was das Spiel der Nationalmannschaft so besonders macht, ist vor allem der Teamgeist. Kein Meter scheint zu weit, auch die Ersatzspielerinnen fiebern mit. Für die ehemalige Nationaltorhüterin und zweimalige Weltmeisterin Silke Rottenberg ist das der Schlüssel zum Erfolg. "Wie die Mannschaft durch dieses Turnier fegt, mit was für einer Leidenschaft, das ist schon unglaublich. Und da gehören einfach alle dazu."
Deoroller als Ritual von Florian Gwinn
Die Leistungen der Frauen machen Vorfreude auf das Finale. Alle sind heiß, auch die Gwinns: So heiß, dass der Deoroller ganze 15-mal ran muss. Das ist die Rückennummer von Giulia Gwinn und für ihren Vater Florian mittlerweile zu einem Ritual geworden. Im Hause Gwinn wird eben nichts dem Zufall überlassen, um am Sonntag sagen zu können: "It's coming home - to Germany."