Am Ende gewann Mary Earps, die Europameisterin von Manchester United, die bei Englands Triumph im Sommer 2022 in allen sechs Spielen zwischen den Pfosten stand. Ann-Katrin Berger vom FC Chelsea musste sich bei der Wahl zur Welttorhüterin erneut geschlagen geben, wie schon im EM-Finale.
Für die gebürtige Göppingerin war es bereits die zweite Nominierung zur Welttorhüterin. "Ich habe gar nicht damit gerechnet. Die Überraschung war riesengroß, es war ein tolles Gefühl", sagte Berger nach der Nominierung. "Gerade durch meine Krankheit habe ich einige sportliche Rückschläge erlitten und war mit meiner Leistung gar nicht so zufrieden. Ich weiß, dass ich besser sein kann und war", sagte die 32-Jährige, die im vergangenen Jahr zum zweiten Mal die Diagnose Krebs erhalten hatte. Bereits im November 2017 war bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden. Gerade einmal vier Monate später stand sie wieder im Tor, damals noch von Birmingham City. 2019 wechselte sie dann zum FC Chelsea, wo sie sich als Torhüterin durchsetzte.
Oben schick, unten Pyjamahose bei der Verleihung 2022
Im vergangenen Jahr wurde sie erstmals für die Wahl zur Welttorhüterin nominiert und belegte Platz drei. Damals gab es wegen Corona keine Gala, sondern eine Online-Preisverleihung, die Berger noch gut im Gedächtnis haften geblieben ist. "Sich oben schick anzuziehen und unten einfach eine Pyjamahose an - das war doch schon ein richtig nervenaufreibendes Gefühl, aber ein schönes Gefühl", erinnert sie sich.
Erste WM-Teilnahme ist Bergers großer Traum
In den kommenden Monaten richtet sich ihr Augenmerk auf die Weltmeisterschaft im Sommer. "Ich will der Trainerin die Wahl so schwer wie möglich machen", wird sie alles geben, um in Australien und Neuseeland dabei zu sein. Wenn ihr das gelingt, ist ihr großer Traum bereits in Erfüllung gegangen. "Das i-Tüpfelchen wäre für mich natürlich zu spielen. Aber egal was kommt, für mich selber bin ich bereits eine Gewinnerin, wenn ich dabei bin", hofft sie auf ihren ersten WM-Einsatz. Berger gehörte als Ersatzspielerin zum Kader der DFB-Frauen, die bei der EM in England den zweiten Platz hinter den Gastgeberinnen belegt hatten.