Vor dem DFB-Pokalfinale sind die Sympathien klar verteilt. Die meisten Fußballfans im Land hoffen auf den ersten Pokalsieg des SC Freiburg. Auch in der baden-württembergischen Landesregierung ist von diplomatischer Neutralität nichts zu spüren. Natürlich wird dem Team aus Baden-Württemberg die Daumen gedrückt.
Und auch die Sympathien von Weltmeister Toni Kroos sind klar in Richtung Freiburg und Trainer Christian Streich verteilt.
Das Olympiastadion in Berlin ist ausverkauft, in der Hauptstadt herrscht bestes Fußballwetter. Die Ostkurve, die Fankurve der ortsansässigen Hertha, ist fest in Freiburger Hand.
1:0 für Freiburg zur Pause - dank eines regelwidrigen Handspiels?
Freiburg geht 1:0 in Führung. Der Jubel auf den Rängen kennt bei den Freiburgern keine Grenzen. Maximilian Eggestein schreibt mit seinem Treffer seine eigene Pokal-Geschichte weiter. Erst im vergangenen Sommer wechselte der Mittelfeldspieler aus Bremen zum SC Freiburg. Mit seinem ersten Pokal-Tor der Saison schießt er den SC in Richtung Pokalsieg.
Das Tor sorgt für heftige Diskussionen. Vorbereiter Roland Sallai war klar mit der Hand am Ball. Dass Schiedsrichter Sascha Stegemann den Treffer nicht zurücknimmt, verwirrt viele Fans.
Laut Regelwerk ist die Entscheidung von Stegemann aber korrekt, so die Regelhüter von "Collinas Erben".
Leipzig gleicht in Unterzahl aus
Nach der Roten Karte für Leipzigs Marcel Halstenberg in der 57. Minute haben die Freiburger schon eine Hand am DFB-Pokal und damit am ersten Titel der Vereinsgeschichte. Christopher Nkunku hat allerdings etwas dagegen und gleicht in der 76. Spielminute aus. Jubel bei den RB-Fans.
Verlängerung und Entscheidung im Elfmeterschießen - Hochspannung pur
Das weitere Spiel ist von intensiven Zweikämpfen und Großchancen auf beiden Seiten geprägt. Nachdem auch die Verlängerung keine Entscheidung bringt, gipfelt die Spannung im Elfmeterschießen. Nach den Fehlschüssen von Günter und Demirovic heißt der DFB-Pokalsieger RB Leipzig. Glückwünsche kommen unter anderem von Torhüter-Legende und FC Bayern-Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn.
Die geschlagenen Freiburger werden von ihren Fans nach dem Spiel gefeiert wie Sieger. Trotz der Niederlage und leeren Händen auf der Heimfahrt ein würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche Saison.