Hat André Breitenreiter jetzt schon sein Endspiel bei der TSG Hoffenheim? Das Schweigen der Verantwortlichen um Mehrheitseigner Dietmar Hopp und Sportchef Alexander Rosen verheißt nichts Gutes nach dem DFB-Pokal-Aus bei RB Leipzig und vor dem so wichtigen Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Bochum.
"Dass wir uns in keiner einfachen Situation befinden, ist jedem bewusst", sagte Breitenreiter nach dem Spiel im ARD-Interview. "Der erste Fehler führt direkt zu einem Gegentor, was natürlich nicht für mehr Selbstvertrauen sorgt." Dennoch sei die Partie bis zur 84. Minute offen gewesen. Dann markierte Timo Werner den 3:1-Endstand. Zuvor hatten Emil Forsberg (8. Minute), Konrad Laimer (41.) und Neuzugang Kasper Dolberg für die TSG (76.) getroffen.
TSG-Keeper Baumann: "Sind im Abstiegskampf"
"Wir sind quasi im Abstiegskampf und müssen brutal aufpassen", warnte Kapitän Oliver Baumann. Der Torhüter suchte diesmal erst gar nicht nach ausgewogenen Formulierungen: "Wir kriegen abartige Tore und viel zu einfach, das geht mir auf den Sack."
Trotz der Serie von nun neun sieglosen Pflichtspielen hintereinander versicherte Baumann im Sky-Interview: "Die Mannschaft ist intakt." Aber sie ist eben nicht in Form. Mit einer weiteren Niederlage in Bochum wäre der Drei-Punkte-Vorsprung auf den VfL, der den Relegationsplatz belegt, und möglicherweise auch auf den VfB Stuttgart (Sonntag gegen Werder Bremen) futsch. Die letzten Siege stammen vom Oktober - gegen Schlusslicht Schalke in der Liga (3:0 in Gelsenkirchen) und im Pokal (5:1 in Sinsheim).
Breitenreiter kritisiert einfach Ballverluste
Seitdem rutschen die Kraichgauer immer tiefer in die Krise. Die lange Verletzungspause von Grischa Prömel tut der TSG weh, ebenso der millionenschwere Verkauf von Georginio Rutter zu Leeds United. Aber Fakt ist auch, dass in der Mannschaft um den kroatischen WM-Dritten Andrej Kramaric viele mit sich selbst zu kämpfen haben und auch ein hoch veranlagter Profi wie Christoph Baumgartner sich darin aufreibt, die Offensive in Schwung zu bringen.
Breitenreiter kritisierte auch in Leipzig die leichten und folgenschwere Ballverluste: "Das ist schon ein Thema, das wir permanent besprechen." Ansonsten braucht der 49-Jährige all seine Routine, um immer wieder etwas Positives aus den Spielen zu ziehen. In Leipzig war es - wie zuletzt beim 1:4 zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach - mal wieder eine kurze stürmische Phase. Munas Dabbur vergab dabei die Chance zum Ausgleich, nachdem Kasper Dolberg auf 1:2 verkürzte hatte.
Ansonsten wirkten die Gäste beim Pokalverteidiger aber über weiter Phasen erschreckend schwach und auch Breitenreiter sprach von einem "absolut verdienten Sieg" des Gegners.