DFB-Pokal | Historie

VfB-Cupsieger Frank Verlaat: "Es wird wieder Zeit, den Pokal zu holen"

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Von Autor/in Kersten Eichhorn

Am Samstag (20 Uhr) will der VfB Stuttgart gegen Arminia Bielefeld in Berlin zum vierten Mal in der Vereinshistorie den DFB-Pokal gewinnen. Zuletzt gelang das den Schwaben 1997 unter Trainer Jogi Löw.

Frank Verlaat kann sich noch genau an das emotionale Ereignis erinnern: "Im Juni 1997", sagt der Kapitän des VfB-Pokalsiegerteams von damals in einer Videobotschaft gegenüber SWR Sport, "da gab es den letzten Pokalsieg des VfB Stuttgart". Das, so Verlaat, "ist natürlich viel zu lange her. Und es wird wieder Zeit, den Pokal nach Stuttgart zu holen".

28 Jahre her: Der letzte Pokalsieg gegen Cottbus

Damit hat er absolut Recht, der einstige Libero und Abwehrboss der Schwaben in den 90er Jahren aus den Niederlanden, inzwischen 57 Jahre alt und mit Zweitwohnsitz in Portugal. Kurios: Wie jetzt am Samstag gegen Arminia Bielefeld traf der VfB Stuttgart auch an jenem 14. Juni 1997 auf einen Drittligisten. Damals war es der Regionalligist Energie Cottbus, den Verlaat & Co. im Berliner Olympiastadion mit 2:0 schlugen. Torjäger Giovane Elber erzielte beide Stuttgarter Treffer, ehe er in der Folgesaison zum FC Bayern nach München wechselte. Es folgte eine lange und emotionale Feier-Nacht des Teams um das "magische Dreieck" mit Elber, Fredi Bobic und Krassimir Balakow in der Hauptstadt.

Und am nächsten Tag folgte beim Pokalsieger-Empfang daheim vor dem Stuttgarter Rathaus eine unvergessene Zeremonie: Erfolgstrainer Jogi Löw verlor eine Wette und daraufhin seine prachtvolle schwarze Mähne. Fredi Bobic betätigte sich als Hobby-Friseur und rasierte dem bedauernswerten Löw vor Tausenden von begeisterten Fans eine Glatze.

Der Pokal-Triumph von 1997 war also der vorerst letzte Finalsieg in der Geschichte des VfB Stuttgart:

Erste Pokalsiege des VfB 1954 und 1958

Am 17. April 1954 hatten die Schwaben zum ersten Mal den "Pott gewonnen", gewannen in Ludwigshafen gegen den 1. FC Köln in der Verlängerung mit 1:0. Erwin Waldner schoss nach 94 Minuten das goldene Pokaltor für den VfB.

Der 16. November 1958: Die Schwaben wiederholten den Pokal-Coup. Im Auestadion von Kassel schlug der VfB, wieder nach Verlängerung, Fortuna Düsseldorf mit 4:3. Lothar Weise war in einer dramatischen Partie nach 113 Minuten der umjubelte Siegtorschütze.

Stuttgart, Berlin

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Der VfB Stuttgart gewinnt den DFB-Pokal. Alles Wichtige zum Finalsieg und der Party danach gibt es in unserem Liveblog zum Nachlesen.

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Erste Pleite in einem Endspiel 1986 gegen die Bayern

28 Jahre später, am 3. Mai 1986, verpatzte der VfB in seiner dritten Final-Teilnahme erstmals ein Endspiel. Gegen den FC Bayern ging das Team um Karlheinz Förster, Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann mit 2:5 unter. Überragender Mann im Berliner Olympiastadion war Münchens Stürmer Roland Wohlfarth, der gleich drei Tore erzielte.

Auch am 26. Mai 2007 vergeigten die Stuttgarter das DFB-Pokalfinale. Diesmal als haushoher Favorit gegen den Außenseiter 1. FC Nürnberg. Stuttgart lag zwar durch Cacau schnell in Führung, der Stürmer kassierte aber danach eine Rote Karte und der VfB verlor die Partie. Nürnbergs Däne Kristensen bezwang VfB-Keeper Timo Hildebrand in der Verlängerung zum 3:2 für den FCN. Die maßlos enttäuschten Schwaben verpassten damit als Deutscher Meister das begehrte Double.

Letzte Final-Niederlage 2013 wieder gegen die Bayern

Eine 2:3-Niederlage setzte es auch am 1. Juni 2013 im Finale gegen den FC Bayern München. Wieder gab es schwäbische Tränen und Dramatik: Das Team des damaligen Münchner Trainers Jupp Heynckes war in Berlin zweimal ausgerechnet durch Ex-VfB-Torjäger Mario Gomez und Thomas Müller bereits 3:0 in Führung gegangen, ehe Martin Harnik mit einem Doppelschlag für die Stuttgarter verkürzte. Mehr war in der spannenden Schlussphase nicht mehr drin. Eine bittere Enttäuschung für VfB-Trainer Bruno Labbadia und seine Jungs.

Frank Verlaat und die VfB-Pokalsieger von 1997 sind in Berlin dabei

Am Samstag soll in die zuletzt schwächelnde Final-Historie des VfB Stuttgart endlich wieder Leben einziehen und alles ganz anders werden: Die Schwaben wollen unbedingt den vierten Pokal-Triumph. "Ich wünsche allen Spielern, Trainern und Betreuern alles Gute und viel Erfolg gegen Bielefeld", schickt Pokalsieger-Kapitän Frank Verlaat Grüße via SWR Sport Richtung Stuttgart, "ich wünsche ihnen natürlich den Sieg, den Pott und die Party nachher."

Und Frank Verlaat wird mittendrin und live dabei sein. Denn er und die anderen VfB-Pokalsieger von 1997 sind allesamt vom Verein zum Endspiel nach Berlin eingeladen.

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Kersten Eichhorn