Sein Traum lebt weiter. Denn, dass Abelhamid Sabiri einmal in einem Halbfinale bei einer Fußball-Weltmeisterschaft stehen würde, hätten er und andere niemals für möglich gehalten. "Für mich ist das ein unbeschreibliches Gefühl. Wir sind hier im Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft mit Marokko. Einem Land, dem das niemand zugetraut hat." Der 26-Jährige ist einer der Führungsspieler im Team, geht vornweg. So wie im Elfmeterschießen im Achtelfinale gegen Spanien. Sabiri tritt als erster Schütze an und trifft. Sein Treffer hat auch einen Anteil daran, dass die spanische Mannschaft direkt unter Druck geriet. Am Ende traf kein Spieler der Furia Roja. Das erste Viertelfinale für die Nordafrikaner war perfekt.
Wurzeln in Marokko, Jugend in Frankfurt, Zwischenstopp in Koblenz
Sabiri, in Marokko geboren, mit drei Jahren nach Frankfurt gezogen, wuchs im Stadtteil Frankfurter Berg auf. Dort durchlief er die Jugendabteilungen. Als Jugendlicher war seine nächste Station zuerst Rot-Weiss Frankfurt, später dann ging er zum FV Bad Vilbel. Danach wechselte er immer häufiger den Verein. Sabiri galt als schwieriger Charakter. Schließlich landete der Marokkaner bei der TuS Koblenz, spielte dort im Nachwuchs. Zuerst in der U17-Mannschaft, dann im Team der U19. TuS-Präsident Christian Krey erinnert sich an den Mittelfeldspieler: "Wir als TuS Koblenz sind natürlich sehr stolz darauf, dass wir Teil seiner Ausbildung sein durften. Dass ein ehemaliger Jugendspieler der TuS bei einer Weltmeisterschaft spielt, ist auch für uns nicht selbstverständlich. Wir drücken Abdelhamid natürlich weiter die Daumen."
Richtige Wahl getroffen
Erste Profi-Erfahrung sammelte Sabiri in Nürnberg und Paderborn. Seit Januar 2022 spielt er in der italienischen Seria A für Sampdoria Genua. Sabiri besitzt zwei Staatsangehörigkeiten. Er hat sowohl einen deutschen als auch einen marokkanischen Pass und hat auch für beide Auswahlmannschaften gespielt.
Nach den Einsätzen für das U21-Team des DFB, spielte er im September diesen Jahres erstmal für die "Atlas Löwen". Mit der Entscheidung künftig nur noch das rot-grüne Trikot zu tragen, hat Abdelhamid Sabiri scheinbar alles richtig gemacht. Der Fußball-Traum von ihm und Marokko lebt in Katar aktuell noch weiter.