In Hoffenheim werden die Fußballfans froh sein, wenn endlich Dienstag ist. Pünktlich vor dem Transferschluss an diesem Montag hat Ausnahmestürmer Andrej Kramaric mit einem Traumtor in Frankfurt noch einmal allerbeste Werbung für sich gemacht und möglichen Interessenten gezeigt, über welche Qualitäten er verfügt. Die vom Spitzenplatz gefallene TSG staunt wöchentlich mehr über ihren ständig knipsenden "Unterschiedsspieler" (Sportchef Alexander Rosen).
Begehrlichkeiten vom FC Bayern?
Doch der beeindruckende Lauf mit sechs Toren in gerade einmal drei Bundesliga-Spielen weckt auch Begehrlichkeiten - auch und vor allem bei Dauermeister FC Bayern.
Hoeneß geht von Kramaric-Verbleib aus
"Ich gehe schwer davon aus, dass Andrej bleibt", sagte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt, die auch der kroatische Vize-Weltmeister Kramaric mit seinem herrlichen Führungstreffer nicht verhindern könnte. "Schlaflose Nächte" habe er deshalb nicht, fügte Hoeneß an. Sportchef Rosen sagte, er sei zuversichtlich, dass man Kramaric diese Saison halten könne. Dessen Vertrag läuft bis 2022, so könnte die TSG ihr Juwel auch im nächsten Sommer noch gewinnbringend verkaufen. Einen definitiven Verbleib des 29-Jährigen wollte er indes nicht verkünden.
Die Münchner derweil könnten einen vielseitigen Top-Stürmer wie Kramaric ideal gebrauchen, Streitpunkt scheint bisher die mögliche Ablöse. Trainer Hoeneß sagte zuletzt, der Kroate sei für ihn "auf dem Weg zum Legendenstatus" - wenn er in Hoffenheim bleibe.
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Die verdiente erste Saison-Niederlage in Frankfurt, bei der Daichi Kamada und Bas Dost für die Gastgeber den Rückstand in ein 2:1 verwandelten, zeigte eindrucksvoll auf, wie abhängig die Hoeneß-Elf vom technisch versierten und im Abschluss überragenden Kramaric ist.
Zwar gibt es in Munas Dabbur, Ihlas Bebou, Christoph Baumgartner, Ishak Belfodil oder Sargis Adamyan zahlreiche weitere dynamische Offensivkräfte, doch das allerhöchste Niveau und beeindruckende Konstanz wies zuletzt nur Kramaric auf. Nicht umsonst erzielte der Nationalspieler 12 der vergangenen 14 Pflichtspiel-Tore der TSG.
Das furiose 4:1 über Rekordmeister FC Bayern, bei dem die Münchner Bosse Doppeltorschütze Kramaric live glänzen sahen, könnte so noch unangenehme Folgen für die weitere Hoffenheimer Saison haben. Denn einen adäquaten Ersatz wird es bei einem Kramaric-Abgang so kurz vor Ende der Wechselperiode gewiss nicht mehr geben. "Ich bin zuversichtlich, dass der Andrej auch noch da ist, wenn das Transferfenster schließt", sagte Hoeneß. Hoffenheims nächste Bundesliga-Gegner nach der Länderspielpause sind Dortmund und Bremen.