Der Schritt war groß, zweifelsohne. Zwar war Erik Durm in Frankfurt kein Stammspieler, aber dennoch kam sein Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern überraschend. Statt mit der Eintracht in der Champions League die erfolgreiche Europareise der Frankfurter fortzusetzen, zog es den gebürtigen Pirmasenser zum Zweitliga-Aufsteiger. Magdeburg oder Heidenheim statt Tottenham oder Marseille in der Königsklasse.
Alte Liebe FCK
Zum einen war natürlich die fehlende Perspektive auf regelmäßige Spielzeit in Frankfurt ein Grund für den Wechsel. Zum anderen war es die Verbundenheit zum FCK und zum Betzenberg: "Als kleiner Junge war es schon mega, sich nur vorzustellen, wie es ist, da unten stehen zu dürfen. Und jetzt steht man fast jedes Wochenende unten. Der 'Betze' ist einfach Wahnsinn. Immer wieder Gänsehaut", sagt Durm am Sonntagabend als Studiogast bei SWR Sport.
Schon als Kind war er FCK-Fan, auch wenn er als Nachwuchsspieler nie für die Lauterer kickte. In Rieschweiler-Mühlbach aufgewachsen ging es über die Nachwuchsleistungszentren des 1. FC Saarbrücken und Mainz 05 hinaus in die Bundesliga. Durm musste erst 30 Jahre alt werden, um erstmals in seiner Karriere das FCK-Trikot tragen zu dürfen.
Weltmeister 2014 in Rio
Erik Durm darf sich "Weltmeister 2014" nennen. Er stand als 22-Jähriger im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw. Durm kam als Weltmeister aus Brasilien zurück, auch wenn er beim Turnier keine einzige Minute auf dem Feld stand. Als Weltmeister fühlt er sich trotzdem: "Die Fußball-WM war für mich wie ein Märchen. Dass es zum Titel gereicht hat, war natürlich der Höhepunkt für mich. Ich habe einfach versucht, alles aufzusaugen."
Jürgen Klopp und David Wagner haben ihn geprägt
Im Jahr 2012, Erik Durm hatte gerade seine erste Saison in der U23 von Mainz 05 gespielt, wechselte er trotz eines Angebots für einen Profivertrag bei den Mainzern in die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund. Sein Trainer dort David Wagner. Ab der Saison 2013/2014 zählte er zum Profi-Kader des BVB zu Jürgen Klopp.
Wagner und Klopp schulten den gelernten Stürmer zum rechten Verteidiger um, waren seine wichtigsten Förderer: "Jürgen Klopp und David Wagner waren für mich ganz besondere Trainer und Menschen. Sie haben mir als junger Spieler sehr viel Selbstbewusstsein und Rückendeckung mitgegeben", schwärmt Durm von den beiden Fußballlehrern.