Sportlich gab es durch die Niederlage in Wiesbaden zuletzt einen kleinen Dämpfer für den FCK. Da Braunschweig noch ein Spiel mehr zu spielen hat und der FCK am letzten Spieltag zum Zuschauen verdammt ist, haben die Roten Teufel den direkten Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand. Doch Thomas Hilmes vom FCK-Onlinemagazin "Der Betze brennt" glaubt weiter fest an die Rückkehr der Roten Teufel in die 2. Liga. "Wir haben den zweiten Platz und den direkten Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand. Aber als Dritter würdest du ja in der Relegation antreten und da hast du es dann doch in der eigenen Hand", gibt sich Hilmes im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" optimistisch.
Thomas Hilmes von "Der Betze brennt" glaubt an direkten FCK-Aufstieg
Doch an die Relegation will Hilmes noch nicht denken. Er glaubt weiterhin daran, dass der FCK sich den direkten Aufstieg sichert. Und er glaubt daran, dass Magdeburg, trotz des bereits feststehenden Aufstiegs, das für den FCK so wichtige Spiel gegen Braunschweig nicht kampflos abgeben wird: "Magdeburg hat so eine souveräne Saison gespielt. Dass die jetzt alles abschenken und verlieren, halte ich für unrealistisch." Auch von Viktoria Köln und dem SV Meppen erwartet Hilmes gute Leistungen gegen den Aufstiegskonkurrenten aus Braunschweig.

Einstieg von PMG beim FCK wird kritisch gesehen
Neben der sportlichen Lage haben Thomas Hilmes und sein Team des Online-Forums "Der Betze brennt" aber auch immer ein genaues Auge auf das, was außerhalb des Fußballplatzes auf dem Betze passiert. Schon lange bevor im März bekannt wurde, dass mit der Pacific Media Group (PMG) ein neuer Investor beim FCK einsteigt, beschäftigte sich Hilmes mit der Investorengruppe. Die Gespräche zwischen PMG und dem FCK liefen bekanntermaßen auch bereits seit mehreren Monaten. Die Roten Teufel sind bereits der achte Klub in Europa, an dem sich PMG beteiligt. Dazu gehören beispielsweise AS Nancy in Frankreich, KV Ostende in Belgien, der FC Barnsley in England - und nun eben auch knapp zehn Prozent der Anteile am FCK.
PMG sucht dabei meist nach unterklassigen Klubs, um diese weiter zu entwickeln. Gründer Paul Conway sagte kürzlich in einem Interview, Ziel sei es nicht, mit Geld um sich zu werfen, sondern Talente zu entwickeln - anhand der Daten und Statistiken der Spieler. Das sei im US-Profisport schon fast normal.
Fans anderer PMG-Vereine sind unzufrieden mit dem Investor
An der Pacific Media Group und ihrem Geschäftsmodell gibt es allerdings auch viel Kritik. Oft werden Vergleiche zu Red Bull und seinem Multi-Klub-Netzwerk mit Vereinen wie Leipzig und Salzburg gezogen. Auch bei den FCK-Fans hielt sich die Euphorie nach Bekanntwerden des PMG-Einstiegs in Grenzen.

Von Fans anderer Vereine, bei denen PMG bereits aktiv ist, kamen über Twitter regelrechte Beileidsbekundungen. Vor allem in Barnsley und Nancy ist man unzufrieden mit dem Investor. Kein Wunder, beide Vereine stehen in ihren Ligen auf dem letzten Tabellenplatz und es droht der Sturz in die Drittklassigkeit.
Unterschiedliche Investoren und Interessen beim FCK
Beim FCK gilt es zwischen den alten und neuen Investoren zu differenzieren. Auf der einen Seite gibt es die regionale Investorengruppe, die aus Geschäftsleuten besteht, die mit der Region verwurzelt sind. "Die haben ein FCK-Herz, sind aber trotzdem knallharte Geschäftsmänner, die auch ihre Interessen mit einbringen", erklärt Thomas Hilmes.
Zu wenige Informationen über Einstieg der Pacific Media Group beim FCK
Jetzt habe man einen internationalen Investor dazubekommen. "Wobei da die Informationen ziemlich spärlich waren von den Beteiligten und vom FCK. Es wurden ja beispielsweise gar keine Namen genannt", gibt sich Hilmes skeptisch. Dass über den Einstieg von PMG zu wenige Details bekannt wurden, kritisieren auch viele FCK-Fans. Nach Informationen von Thomas Hilmes und "Der Betze brennt" wurden ganz bewusst knapp unter zehn Prozent der FCK-Anteile an PMG verkauft. "Dadurch ist im Moment kein Sitz im Beirat möglich, also weniger Einfluss. Wobei man fragen müsste, wie hoch der Einfluss auch mit einem Sitz im Beirat wäre."
Anteile des FCK e.V. an Kapitalgesellschaft gesunken
Zwischen dem FCK e.V., den regionalen Investoren und der PMG sei vereinbart worden, dass PMG seine Anteile durch eine Kapitalerhöhung erlangt. Dadurch sei der Anteil des FCK e.V. von 67 auf etwa 57 Prozent gesunken, weil der Verein kein Geld habe, um bei einer Kapitalerhöhung weitere Anteile zu erwerben. "Es gibt aber keine offiziellen Infos dazu, aber nach unseren Informationen sind die regionalen Investoren die Kapitalerhöhung mitgegangen, haben auch nochmal ein bisschen Geld reingebuttert und sind weiterhin bei 33 Prozent."

Für die knapp zehn Prozent an der FCK-Kapitalgesellschaft soll PMG etwa drei Millionen Euro gezahlt haben. Zusammen mit dem Geld, das die regionalen Investoren im Zuge der Kapitalerhöhung in neue Anteile investiert haben, schätzt Hilmes das Gesamtvolumen auf etwa 3,3 Millionen Euro. Dieses Geld fließe in die Kapitalgesellschaft. Dadurch sei die Lizenz sowohl für die zweite als auch für die dritte Liga gesichert. Im Fall des Aufstiegs wäre so auch frisches Geld für eine Verstärkung des Kaders vorhanden.
Investment von PMG beim FCK wird weiter kritisch begleitet
Wie die Entwicklung bei den Roten Teufeln nach dem Einstieg der Pacific Media Group weitergeht, bleibt abzuwarten. So lange PMG nur knapp zehn Prozent der Anteile an der FCK-Kapitalgesellschaft hält, hält Thomas Hilmes den Einfluss der Investorengruppe für überschaubar. Da aber nicht auszuschließen ist, dass sich daran in Zukunft etwas ändert, werden Hilmes und seine Kollegen von "Der Betze brennt" weiterhin einen kritischen Blick auf das Geschehen auf und neben dem Platz auf dem Betzenberg werfen.