Das 5:1 gegen Duisburg war Balsam für die strapazierten Nerven vieler FCK-Fans. Denn irgendwie steckt die Sorge doch in den Köpfen der Fans, die in den vergangenen Jahren so viele Rückschläge mit dem FCK einstecken mussten. Die Sorge, dass der FCK quasi auf der Zielgeraden doch noch den Aufstieg verpassen könnte. Vor der Länderspielpause kamen leise Zweifel auf, das 0:0 gegen Freiburg war kein überzeugender Auftritt. Aber die aufkeimende Kritik nach einem schwächeren Spiel zeigt die Nervosität, die vor allem im Umfeld des Klubs herrscht.
Starke Reaktion nach schwachem Freiburg-Spiel
Trainer Marco Antwerpen ist seit Wochen bemüht, die Mannschaft von derlei Stimmungsschwankungen frei zu machen. Er hält den Ball flach nach Siegen und will Niederlagen oder Unentschieden nicht überbewerten. Dahinter steckt aber auch die Überzeugung, dass die Mannschaft so gefestigt ist, dass sie nach einem Negativerlebnis nicht den Fokus verliert. "Solche Spiele wie gegen Freiburg muss man einschätzen können, wenn man den Lauf sieht, den die Freiburger hingelegt haben. Wir sind dann eben auch angehalten, im nächsten Spiel wieder besser zu spielen. Das hatten wir uns fest vor genommen und das haben wir gegen Duisburg dann auch gezeigt", sagt der FCK-Trainer.
Verpflichtung gegenüber FCK-Fans
Die Stabilität des FCK ist auch deshalb gestärkt, weil viele Spieler ihrer Bestform sehr nahe gekommen sind in den vergangenen Wochen. Zum Beispiel Marlon Ritter, der die beste Saison beim FCK spielt. Sein Treffer zum 3:0 gegen Duisburg war bereits sein sechstes Tor, womit er deutlich besser dasteht als im Vorjahr. Beflügelt fühlt sich Ritter auch von der Rückkehr der Fans. Eine Kulisse von fast 30.000 Zuschauern, das war nach zwei Jahren Pandemie ein besonderer Anreiz. "Wir waren gierig und wir wollten immer, dass die Zuschauer nach Corona wieder ins Stadion kommen. Da wollten wir nicht eine Leistung wie gegen Freiburg bieten und das haben wir gut umgesetzt", beschreibt Ritter die Motivationslage vor dem Spiel gegen Duisburg.
Akku in Länderspielpause geladen
Die Länderspielpause kam nach dem dürftigen Auftritt gegen Freiburg möglicherweise genau zum richtigen Zeitpunkt, um die Mannschaft vor den letzten Saisonspielen nochmal auszurichten und die Akkus aufzuladen. "Aber selbst wenn die Akkus nicht ganz voll wären, muss man jetzt in jedem Spiel einfach 90 Minuten lang alles reinhängen, um sich am Ende für die Saison zu belohnen", so die Einschätzung von Marlon Ritter. Und damit spricht er wohl auch für jeden seiner Mannschaftskollegen.
Fans werden aus Auswärtsspielen Heimspiele machen
Besser als mit dem 5:1 gegen Duisburg hätte der Countdown für das Saisonfinale kaum laufen können. Und trotzdem ist jedem bewusst, dass der Aufstieg kein Selbstläufer wird. Der Vorsprung vor Eintracht Braunschweig beträgt nur zwei Punkte und auch die Norddeutschen geben sich derzeit keine Blöße. Jeder Ausrutscher könnte bestraft werden und der FCK muss vor allem auswärts aufpassen, dass er keine Punkte liegen lässt. Von den fünf ausstehenden Spielen sind nur noch zwei zu Hause. Das letzte Heimspiel am 38. Spieltag gegen Türkgücü München wurde ja wegen der Insolvenz des Gegners abgesagt. Marlon Ritter ist trotzdem zuversichtlich, dass das kein Nachteil für den FCK sein wird. Er baut auf den Rückhalt der Fans in den nächsten Wochen, egal ob auf dem Betzenberg oder wo auch immer. "Ich glaube wir haben keine wirklichen Auswärtsspiele mehr, wir haben nur noch Heimspiele", so die Hoffnung von Ritter.
Die Aufhebung der Corona-Beschränkungen kommen genau zur richtigen Zeit. Und man darf sich sicher sein, dass die FCK-Fans auch in fremden Stadien zu tausenden für Stimmung sorgen werde. Sie sind damit ein wichtiger Faktor im Saisonendspurt.