Nach der Saison ist vor der Saison - Thomas Hengen, Geschäftsführer des 1. FC Kaiserslautern (Foto: IMAGO, Imago/Werner Schmitt)

Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen: "Wir sind nicht Manchester City oder Barcelona"

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Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)
Stefan Kersthold

Im SWR-Sport-Podcast "Nur der FCK" blickt Geschäftsführer Thomas Hengen mit etwas Abstand zurück auf die abgelaufene Saison. Außerdem verrät er Details zur Kaderplanung.

Nach der Saison ist vor der Saison. Schon am kommenden Montag (19. Juni) bittet FCK-Trainer Dirk Schuster sein Team zum Trainingsauftakt für die neue Spielzeit. Besonders viel Zeit zum Durchatmen blieb den Profis und Verantwortlichen auf dem Betze also nicht. Für Geschäftsführer Thomas Hengen, der seinen Vertrag verlängert hat, scheint Urlaub sowieso ein Fremdwort zu sein.

Die Sommerpause bedeutet für Hengen viel Arbeit. Spieler kommen, Spieler gehen und der Ex-Profi versucht, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Im SWR-Sport-Podcast "Nur der FCK" hat er mit etwas Abstand auf die zurückliegende Saison geblickt und beurteilt sie als "insgesamt sehr solide. Wir sind alle happy, dass wir seit langem mal wieder eine Saison ohne Stress und Nervenkitzel am Ende hatten".

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Ergebniskrise und hohe Erwartungshaltung beim FCK

Die Mannschaft habe durchweg unter Strom gestanden und sei immer dagewesen, wenn es darauf ankam. Dafür gibt es viel Lob von Chef Hengen. Gegen Ende der Saison habe der FCK eine Ergebniskrise gehabt, die nicht wegzudiskutieren sei. Dazu sei das Momentum in einigen Spielen nicht mehr auf der Seite der Lauterer gewesen und auch die Erwartungshaltung rund um die Roten Teufel sei hoch gewesen, "was völlig normal ist im Umfeld eines Traditionsvereins".

Der FCK hat sein selbst ausgegebenes Saisonziel, den Klassenerhalt, frühzeitig erreicht und am Ende einen einstelligen Tabellenplatz ins Ziel gebracht. Dass es auch einige Fans gibt, die aufgrund des Abwärtstrends in der Rückrunde enttäuscht sind, versteht Hengen: "Wir haben ja selber Ambitionen und wollen immer das Maximum rausholen. Trotzdem muss man die Kirche im Dorf lassen. Du musst wissen, wo du herkommst und wo du hin willst."

Hengen: 2. Liga wird schwerer, aber auch attraktiver

Eine 2. Liga mit dem HSV, der den Aufstieg in der Relegation verpasst hat, sowie Schalke und Hertha als Absteigern aus der Bundesliga - da kommt in der neuen Saison ein echtes Brett auf die Roten Teufel zu. Hengen rechnet mit einer schwierigen Saison, sagt aber auch: "Man kann es auch positiv sehen: die Liga wird noch attraktiver."

Besonderes Lob bekommen die FCK-Fans von Thomas Hengen: "Ein Schnitt von über 40.000 in der 2. Liga. Unfassbar, wie uns die Anhänger zu Hause und auch auswärts unterstützt haben." Am ersten Verkaufstag habe der FCK bereits über 10.000 Dauerkarten für die kommende Saison verkauft: "Das muss man sich mal reinziehen, das ist unfassbar." Die Fans seien auch ein Faustpfand bei Verhandlungen mit Spielern. Auch wenn dieses Argument früher mehr gezogen habe, heute gehe es vor allem darum, dass das Geld stimme.

Thomas Hengen lobt FCK-Trainer Dirk Schuster

Auch mit dem Trainerteam um Dirk Schuster zeigt sich der FCK-Boss zufrieden: "Er ist auch in hektischeren Phasen immer ruhig geblieben, ich glaube, das zeichnet ihn auch aus." Beide tauschen sich täglich darüber aus, wie der Kader der Roten Teufel in Zukunft aussehen könnte. Der Transfermarkt sei zurzeit noch sehr ruhig, da die Bundesligisten noch später in die Vorbereitung starten und erst dann alles ins Rollen komme.

Wenn es nach Hengen geht, will der FCK in Zukunft weiterhin versuchen, bei den Heimspielen dominanter aufzutreten und etwas höher zu stehen. Dieser Schuss könne allerdings in der 2. Liga auch schnell nach hinten losgehen. Mit welcher Formation der FCK in der neuen Saison aufläuft, hängt laut Hengen auch davon ab, welche Spieler er noch an den Betzenberg lotsen kann.

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Nur der FCK - der SWR Sport Podcast über den 1. FC Kaiserslautern. Alle zwei Wochen reden wir über alles rund um den FCK - mit Spielern und Fans.

"Fakt ist, dass wir so, wie wir zu Hause gespielt haben, auch mit den Comebackqualitäten und der Mentalität, die wir gezeigt haben, das weiter forcieren wollen und müssen - weil das die DNA vom FCK ausmacht, dass die Spieler wissen, dass auf dem Betzenberg, bis der Schiri abpfeift, alles möglich ist".

Generell sei man bei den Roten Teufel aber von der sportlichen Ausrichtung her flexibel: "Wir sind jetzt noch nicht Manchester City oder Barcelona, wo wir sagen, wir spielen unseren Stiefel überall runter, egal wer kommt. Man muss sich auch ein bisschen am Gegner orientieren."

FCK reist ins Trainingslager in die USA

Schon einen Tag nach Beginn der Vorbereitung startet der FCK ins Trainingslager. Vom 20. bis 30. Juni bereiten sich die Roten Teufel in den USA auf die neue Saison vor. Dieser außergewöhnliche Trip dient nicht nur Marketingzwecken, macht Hengen deutlich: "Es ist ja auch tatsächlich eine Vorbereitung und keine Promotionstour. Natürlich hast du den einen oder anderen Termin, den du auch wahrnehmen musst. Aber es geht primär darum, die Jungs auf eine harte Saison vorzubereiten."

Von der USA-Reise verspricht sich Hengen auch neue Eindrücke, will sich unter anderem anschauen, wie dortige Proficlubs trainieren. Auch von Footballclubs könne man sich vielleicht etwas abschauen.

In der Sonmmerpause häufig am Telefon - FCK Geschäftsführer Thomas Hengen (Foto: IMAGO, Imago/ Werner Schmitt)
In der Sonmmerpause häufig am Telefon - FCK Geschäftsführer Thomas Hengen

Weitere FCK-Neuzugänge sollen mit ins Trainingslager fliegen

Ein Neuzugang für die kommende Saison steht bereits fest. Aus Regensburg kommt Innenverteidiger Jan Elvedi auf den Betze. Auf die Frage, ob außer ihm noch weitere Neuzugänge mit ins Trainingslager in die USA fliegen, sagt Hengen: "Idealerweise ist der eine oder andere noch dabei, wir werden die Plätze, die wir gebucht haben, nicht leer lassen. Die werden voll sein, eventuell auch mit dem einen oder anderen Nachwuchsspieler."

Da vorab noch Medizinchecks absolviert und die Einreisemodalitäten in die USA geklärt werden müssten, sei die Zeit bis zum Abflug aber recht knapp.

Mehr Planungssicherheit in der Saisonvorbereitung

Transfers sind in diesem Jahr bis 18 Uhr am 1. September möglich. "Durch die Länge des Transferfensters kommt die Dynamik wie immer erst dann, wenn die Vereine starten, wenn die ersten Spiele absolviert sind", erklärt Hengen. Grundsätzlich will er die Mannschaft in allen Bereichen verstärken - davon ausgenommen sind, sofern alle verletzungsfrei bleiben, die rechte Seite und die Torhüterposition.

Als möglicher Neuzugang wird zurzeit der ehemalige FCK-Spieler und Pfälzer Dominique Heintz hoch gehandelt und Hengen scheint nicht abgeneigt zu sein: "Im Fußball kann man sich alles vorstellen. Das ist ein hochinteressanter Spieler."

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