Mit Rechtsverteidiger Erik Durm (Eintracht Frankfurt) hat der 1. FC Kaiserslautern einen Weltmeister von 2014 verpflichtet, mit Andreas Luthe (Union Berlin) einen langjährigen Stammkeeper aus der Bundesliga. Angreifer Ben Zolinski hat in Aue und Paderborn bewiesen, dass er in der 2. Liga weiß, wo das Tor steht. Innenverteidiger Lars Bünning (SV Meppen) und Torhüter Julian Krahl (Viktoria Berlin) haben indes ihre Tauglichkeit in der 3. Liga nachgewiesen.
Nach der Verpflichtung von Lex Tyger Lobinger dürften indes viele FCK-Fans die Frage gestellt haben: Wer kommt da bitte? Der Neuzugang lief zwar zuletzt für Fortuna Düsseldorf auf, hat aber im Profifußball noch keine nennenswerten Spuren hinterlassen. Zwar durfte er für die Rheinländer insgesamt elf mal in der 2. Liga ran, aber eigentlich ist er trotz seiner 23 Jahre bisher ein Regionalligaspieler. Insgesamt 89 Einsätze in der vierten deutschen Liga hat der Angreifer vorzuweisen, dabei gelangen ihm 23 Treffer. Jetzt hofft der Sohn vom ehemaligen Stabhochspringer Tim Lobinger auf den Durchbruch im Profifußball - bei den Roten Teufeln.
Doppelpack bei FCK-Premiere
Und das ist zu spüren. Lex-Tyger Lobinger fällt in der Vorbereitung beim FCK auf - und das liegt nicht nur an seiner Größe von 1,92 Metern. Und auch nicht nur an seinem ersten Auftritt im Trikot der Pfälzer kurz nach seiner Verpflichtung, als dem 23-Jährigen gegen Unterhaching beim 3:0-Erfolg Lauterns sein erster Treffer gelang. Nein, es liegt an seinem Auftreten. Selbstbewusst, dynamisch, zweikampf- und abschlussstark - so agiert Lobinger bislang bei den Roten Teufeln.
"Müssen zeigen, dass wir Bock auf die Liga haben"
Dazu kommen klare Worte. "Ich bin hierher gekommen, um mich sportlich weiterzuentwickeln und gleichzeitig auch menschlich den nächsten Schritt zu gehen. Ich will mit der Mannschaft und der Stadt den größtmöglichen Erfolg feiern", sagte Lobinger im Gespräch mit SWR Sport.
Das maximal Mögliche wäre in der 2. Liga der Aufstieg. "Das wäre natürlich sensationell, so Lobinger mit einem Lachen. "Schöner geht's ja nicht." Dann relativiert der Neue: "Das muss man dann schauen, es wäre natürlich klasse. Aber letztendlich ist jedes Spiel wichtig." Ob es ein Erfolgsrezept für den Aufsteiger gibt? "Wir müssen zeigen, dass wir Bock auf die Liga haben", so Lobinger. "Wenn wir das zeigen, was in uns steckt, dann geht, glaub' ich, eine Menge."
Lobinger: "Konkurrenz spornt mich an"
Starke Worte! Ebenso selbstbewusst geht Lobinger die Konkurrenz-Situation im Angriff des FCK an. Mitverantwortlich für die breite Brust dürften auch die beiden Tore bei der Generalprobe der Roten Teufel gegen den belgischen Erstligisten KAS Eupen (4:1) gewesen sein.
"Starke Konkurrenz spornt mich an. Das braucht man in dem Geschäft, um sich nicht auszuruhen, sondern an sein Maximum zu gehen und weiter an sich zu arbeiten", sagte Lobinger zu seinen Stammelf-Ambitionen. Der Kampf um die Plätze mit hochkarätigen Angreifern wie Terrence Boyd, Daniel Hanslik oder Kenny Prince Redondo sei normal bei einem Klub wie dem FCK. Möglicherweise kommt Lobinger dabei entgegen, dass er sowohl im Sturmzentrum als auch auf den Außenbahnen spielen kann.
Team beim FCK funktioniert
Trotz der brisanten Duelle um die Nominierungen in der Anfangsformation für den Zweitliga-Auftakt gegen Hannover 96 (Freitag, 20:30 Uhr) sei es vor allem ein mit- und kein gegeneinander, so Lobinger weiter. "Wir verstehen uns super, deshalb ist das alles nicht negativ, sondern positiv zu sehen."

Er sei in ein funktionierendes Team gekommen, so der Offensivspieler weiter. Gerade nach dem Aufstieg in der Relegation gegen Dynamo Dresden seien alle beim FCK eng zusammengerückt. "Das merkt man schon, dass der Kern fest zusammengeblieben ist und zuvor etwas Sensationelles erreicht hat", sagte er. Trotzdem - oder gerade deshalb - hätten sich er und die anderen Neuzugänge schnell akklimatisiert. "Ich wurde hier super aufgenommen. Es herrscht einfach eine tolle Stimmung in der Kabine."
Und jetzt lautet das Ziel, diese Stimmung auch aufs Feld und dann über die entsprechende Leistung auf die Ränge zu übertragen. Der Funke soll am glimmen gehalten werden - und dann überspringen. Hannover 96, gegen das am Freitag fast 50.000 Fans erwartet werden, soll das zu spüren bekommen. Und die anderen 16 Kontrahenten in der 2. Liga auch.
Fußball | 2. Bundesliga Teamcheck 1. FC Kaiserslautern: Das Ziel kann nur der Klassenerhalt sein
Die Euphorie in der Pfalz ist groß vor der ersten Zweitligasaison des 1. FC Kaiserslautern nach vier Jahren Drittklassigkeit. Für alle Beteiligten ist aber klar: Nur der Klassenerhalt kann das Ziel sein. mehr...
"Ich bin nicht hier, um rumzupimmeln!"
Damit am Ende der Klassenerhalt steht. Der dürfte um einiges realistischer sein als der abermalige Aufstieg, würde aber wohl ebenso gefeiert werden. Lobinger will seinen Teil mit maximalem Einsatz dazu beitragen. Oder, wie er es formuliert: "Ich bin nicht hier, um rumzupimmeln!" Er ist halt ein Freund klarer Worte - und großer Ziele....