Fußball | 2. Bundesliga

Nach Abgang von Ache: Viel Arbeit in der Sommerpause - der FCK bastelt am neuen Kader

Stand

Von Autor/in Stefan Kersthold

Auf Platz sieben hat der 1. FC Kaiserslautern die abgelaufene Saison in der 2. Liga beendet. Für die neue Spielzeit wird sich der Kader der Roten Teufel stark verändern. Ein prominenter Stürmer geht von Bord. Wie geht es bei den Pfälzern weiter?

Für viele FCK-Fans war es wohl nur eine Frage der Zeit: Toptorjäger Ragnar Ache verlässt den Klub, das steht seit Dienstagabend (27.05.) fest. Den Stürmer zieht es für eine festgeschriebene Ablösesumme von kolportierten 4,5 Millionen Euro zum 1. FC Köln.

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Fußball | 2. Bundesliga Ragnar Ache verlässt den FCK und wechselt zum 1. FC Köln

Der 1. FC Kaiserslautern verliert seinen Top-Torjäger. Wie der Zweitligist am Dienstagabend (27.05.) mitteilt, wechselt Ragnar Ache zum Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln.

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Nur einen von vielen Veränderungen, die es diesen Sommer im Aufgebot der Pfälzer geben wird. "Es wird mit Sicherheit einen Kaderumbruch geben", sagt Torsten Lieberknecht im aktuellen SWR Sport Podcast "Nur der FCK". Die letzten vier Spiele hatte der neue Coach der Roten Teufel zu verantworten, der Ausgang ist bekannt. Die sowieso nur noch minimale Chance auf Relegationsplatz drei wurde verpasst, als Tabellensiebter beendete der Traditionsklub die Zweitligasaison.

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Der 1. FC Kaiserslautern verliert beim 1. FC Köln deutlich und beendet die Zweitliga-Saison als Siebter. Eine Platzierung, die dem Leistungsvermögen entspricht, findet SWR-Sportredakteur Johann Schicklinski.

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Handlungsbedarf in der Abwehr

Ein Grund, dass es nicht bis ganz nach oben gereicht hat, war die anfällige und oftmals nicht sehr sattelfeste Abwehr. 55 Gegentore sind zuviel für eine Spitzenmannschaft, das weiß auch Torsten Lieberknecht und zitiert eine der immer noch gültigen Fußball- Weisheiten: "Das ist einfach, dass eine Offensive dir die Spiele gewinnt und die Defensive dir Meisterschaften gewinnen kann." Wenn man die ganze Saison betrachte, gebe es in der Defensive einen Hebel, der angesetzt werden müsse. "Um einfach auch diese Gegentorflut zu stoppen."

Zwei Neue für die Defensive des FCK

Kein Zufall also, dass die ersten beiden Neuverpflichtungen der Abteilung Defensive angehören. Mit dem gelernten Innenverteidiger Maxwell Gyamfi kommt zwar "nur" ein Drittligaspieler, doch hier gehörte der 25-Jährige in der letzten Saison im Trikot des VfL Osnabrück zu den Top-Akteuren. Ausgebildet wurde der gebürtige Dortmunder in den Nachwuchsleistungszentren des BVB, des FC Schalke 04 und des VfL Bochum. "Er bringt Schnelligkeit und Dynamik mit, und besitzt eine Arbeitermentalität, auf die wir beim FCK viel Wert legen", so FCK-Sportdirektor Marcel Klos.

Innenverteidiger Maxwell Gyamfi kommt vom Drittligisten VfL Osnabrück.
Innenverteidiger Maxwell Gyamfi kommt vom Drittligisten VfL Osnabrück.

Auf der rechten defensiven Außenbahn zu Hause ist Simon Asta. Er kommt vom Ligakonkurrenten Spielvereinigung Greuther Fürth, wo er die letzten fünf Jahre verbrachte, inklusive einer Bundesliga-Saison 2020/21. In der Eliteklasse kam der gebürtige Augsburger aber schon früher zum Einsatz, feierte im Trikot des FC Augsburg unter dem damaligen Coach Martin Schmidt als 17-Jähriger seine Premiere. Außerdem kam der heute 22-Jährige von der U15 bis zur U21 in sämtlichen DFB-Auswahlteams zum Einsatz. In der abgelaufenen Saison in Fürth stand Asta trotz einiger Verletzungen immerhin 20 Mal als Rechtsverteidiger in der Startelf. Öfter, als jeder der drei beim FCK aufgebotenen Kandidaten Jean Zimmer, Jan Gyamerah und Frank Ronstadt.

Verstärkung für die Außenbahn: Simon Asta kommt wechselt von der Spielvereinigung Greuther Fürth auf den Betzenberg.
Verstärkung für die Außenbahn: Simon Asta kommt wechselt von der Spielvereinigung Greuther Fürth auf den Betzenberg.

Kader soll verkleinert werden

Personell wird sich der Kader für die kommende Spielzeit erheblich verändern. Die Leihspieler Tim Breithaupt, Maximilian Bauer, Daisuke Yokota und Grant-Leon Ranos kehren zu ihren jeweiligen Klubs nach Augsburg, Gent und Mönchengladbach zurück, die Verträge von Philipp Klement und Almamy Touré wurden nicht verlängert, auch Aaron Opoku geht von Bord.

Interessenten gibt es für Luca Sirch, den FCK-Aufsteiger der Saison. Viele Fragezeichen bleiben also noch bei der Kaderzusammenstellung, bei der Torsten Lieberknecht aber auch eine Verkleinerung ankündigt: "Ich bin für 22 Spieler plus drei Torhüter, das ist klein und fein, und du hast die Möglichkeit, der Jugend einen Platz einzuräumen", sagt der Coach, der sowohl mit Eintracht Braunschweig als auch mit dem SV Darmstadt 98 den Aufstieg in die Bundesliga schaffte.

Endlich einmal keine großen Sorgen bereitet das Thema Finanzen. In der TV-Geld-Tabelle klettert der FCK weiter nach oben, auch die Zuschauereinnahmen sind bei einem Schnitt von 46.348 weiter gestiegen. Sollten Ache und Sirch neue Arbeitnehmer finden, können Geschäftsführer Thomas Hengen und Sportdirektor Klos mit weiteren Millionen planen.

Wobei das für den neuen Coach Lieberknecht zwar beruhigend, aber nicht entscheidend ist: "Ich bin immer ein Trainer gewesen und werde das auch bleiben, der nie etwas fordert, was ein Verein nicht tun kann. Ich versuche, das umzusetzen, was möglich ist und das dann gewinnbringend umzusetzen". Und, so der Coach weiter: "Ich habe schon mit weitaus weniger Erfolge erzielen können."