Beim letzten Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den Hamburger SV wurde Aaron Opoku erst fünf Minuten vor dem Ende eingewechselt - und doch war es für den Offensivspieler sein bislang wohl emotionalster Moment bei den Roten Teufeln. Mit seinem ersten Ballkontakt erzielte Opoku damals den 2:0-Endstand für den FCK - und das gegen den Klub, bei dem er ausgebildet und von dem aus er zu den Pfälzern gewechselt war.
Opoku ist gebürtiger Hamburger, die Hansestadt hat in seinem Herzen einen ganz besonderen Platz. Der 24-Jährige wurde von 2011 an im Nachwuchsleistungszentrum des HSV ausgebildet, später wurde zu den Profis hochgezogen, für die er aber nur viermal zum Einsatz kam. Nach verschiedenen Leihstationen (Hansa Rostock, Jahn Regensburg, VfL Osnabrück) verpflichtete im Sommer 2022 der FCK den Linksaußen fest. Nun kommt es also zu einem erneuten Wiedersehen mit seinem Heimatklub.
Aaron Opoku: "Es wird ein geiles Spiel"
"Das ist für mich ein extrem besonderes Spiel. Auch emotional, weil meine ganze Familie noch in Hamburg ist und jetzt beim Spiel sein und dem FCK die Daumen drücken wird", sagte Opoku im Gespräch mit SWR Sport. Den HSV trägt er auch immer noch ein bisschen im Herzen weil er "die ganze Jugend dort verbracht hat" und "dort Profi geworden" ist. "Es wird ein geiles Spiel. Ich freue mich auf die alten Jungs, mit denen ich immer noch Kontakt habe."
Die Wiedersehensfreude in allen Ehren, aber die Punkte sollen, so Opoku, natürlich in Kaiserslautern bleiben. Denn für die Roten Teufel ist Wiedergutmachung angesagt. "Unser letztes Spiel (in Düsseldorf) haben wir ein wenig vergeigt", sagte der 24-Jährige. "Jetzt kommt mit Hamburg einer der schwersten Gegner der 2. Liga. Sie haben jedes Jahr die Ambition aufzusteigen."
"Da braucht es keine Extra-Motivation"
Mut macht Opoku der Rückblick auf die letzte Saison. In Hamburg holten die Pfälzer ein 1:1-Remis, auf dem Betze gab es den Heimerfolg, an dem der Flügelspieler seinen Anteil hatte: "Die guten Ergebnisse stimmen uns positiv. Die Jungs sind heiß wie Frittenfett, auf gut deutsch gesagt. Da brennt jeder Einzelne, da braucht es keine Extra-Motivation."
Düsseldorf muss "so schnell wie möglich aus den Köpfen raus"
Der Ausrutsche von Düsseldorf, als der FCK eine 3:0-Führung unter skurrilen Umständen vergeigte und nach einem 3:4 als Verlierer vom Platz ging, soll durch einen Heimdreier vergessen gemacht werden, so Opoku weiter.
"Wir als Mannschaft haben das Spiel abgehakt. Im Nachhinein bist du immer schlauer, aber du kannst es nicht mehr ändern. Deshalb müssen wir das so schnell wie möglich unter den Teppich kehren, denn es muss aus den Köpfen raus."
Schließlich könne, so Opoku, "in dieser Liga jeder gegen jeden gewinnen. Jede Woche neu kann man drei Punkte holen. Du kannst immer wieder etwas gutmachen, deshalb versuchen wir das, was wir zuletzt falsch gemacht haben, nun besser zu machen". Und dazu will er wieder seinen Beitrag leisten. Wie im letzten FCK-Heimspiel gegen Opokus Herzensklub Hamburger SV.