Fans des FCK in Braunschweig (Foto: IMAGO, Imago/ regios24)

Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Podcaster Marc Litz: "Die Mannschaft kann mehr, als sie aktuell zeigt"

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Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)
Stefan Kersthold

Marc Litz ist FCK-Fan und Medienproduzent. In Podcasts und Youtube-Formaten beschäftigt er sich mit den Roten Teufeln. Im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" analysiert er den bisherigen Saisonverlauf.

Der Start in die Saison und die gesamte Hinrunde der Roten Teufel waren mehr als vielversprechend. Als Aufsteiger mischte der FCK in der Liga munter mit. Und auch die Rückrunde begann mit zwei Siegen gegen Hannover und Kiel vielversprechend. Bis Anfang Februar stand Kaiserslautern auf Platz vier der Tabelle, mit Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Kein Wunder also, dass die guten Leistungen bei einigen Fans Begehrlichkeiten nach einem erneuten Aufstieg und somit dem Durchmarsch in die Bundesliga weckten. "Als Fan darf man durchaus träumen", sagt Medienproduzent Marc Litz in der neuen Folge des SWR Sport Podcasts "Nur der FCK".

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Dass das FCK-Umfeld von einem Aufstieg träumte, sei zu der Zeit zwar "gefühlt überall propagiert worden". Litz relativiert aber auch: "Das war aber nie eine offizielle Zielsetzung." Durch die Ergebnisse der vergangenen Wochen dürfte das Wort "Aufstieg" allerdings auch aus dem Wortschatz der meisten FCK-Fans wieder gestrichen worden sein.

Seit der knappen Auswärtsniederlage bei St. Pauli am 20. Spieltag konnte der FCK nur noch sein Heimspiel gegen Fürth gewinnen. Gegen Paderborn, Magdeburg, Darmstadt und Braunschweig setzte es in der Fremde jeweils Niederlagen. Seit fünf Spielen warten die Roten Teufel, die in dieser Saison lange Zeit das beste Auswärtsteam waren, dort auf ein Tor.

FCK hat den Klassenerhalt quasi geschafft - und jetzt?

Beim dramatischen Unentschieden gegen Aufstiegsanwärter Heidenheim zeigte das Team aber auch wieder eine tolle Moral und konnte in waschechter Betze-Manier noch in der Nachspielzeit ausgleichen und dadurch die lang ersehnte 40-Punkte-Marke knacken.

Der Klassenerhalt und somit das Saisonziel ist erreicht. Zufrieden sind damit nicht alle. "Unter den Fans gibt es zwei Lager", erklärt Marc Litz. "Die einen sagen: Klassenerhalt ist voll und ganz okay." Andere wiederum seien damit nicht zufrieden und forderten mehr, gar den Aufstieg: "Was aber total vermessen ist. Woher kommen wir denn?"

FCK hat kein Spielglück mehr

Auch wenn die Formkurve der Roten Teufel in der Rückrunde deutlich nach unten zeigt, weigerte sich Marc Litz, der Mannschaft die Qualität abzusprechen. Gegen Braunschweig hätte der Gegner das letzte Quäntchen Glück gehabt. Zu Beginn der Saison sei das eben oft umgekehrt gewesen. "Die Mannschaft kann mehr, als sie aktuell zeigt", ist sich Litz sicher.

Nachdem der Klassenerhalt jetzt quasi sicher ist, wünscht sich Litz, dass seine Roten Teufel auch mal mit etwas mehr Risiko ins Spiel gehen, da es nichts mehr zu verlieren gibt: "Jetzt kannst du in die Vollen gehen und mal ein bisschen was ausprobieren. Natürlich musst du dann mit der Konsequenz leben."

Gerne würde Litz zum Beispiel mal ein System mit zwei Stürmern sehen. Und er findet, dass der Franzose Nicolas de Préville als Angreifer auch mal eine Chance in der Startelf verdient hätte - eventuell auch mal anstelle von Torjäger Terrence Boyd, dem zurzeit etwas das Abschlussglück fehlt.

Kritik an einzelnen FCK-Spielern geht zu weit

Podcaster Litz ist dafür bekannt, dass er bei seinen eigenen Formaten wie dem "Betze Schwätzje" auf Youtube selbst auch kein Blatt vor den Mund nimmt. Bei aller Demut und trotz des Wissens, dass man als Aufsteiger kleinere Brötchen backen sollte, sei Kritik auch durchaus berechtigt. Woran sich FCK-Fan Litz allerdings stört, ist, wenn einzelne Spieler wie Jean Zimmer oder der Trainer im Netz übel angegangen werden. "Die Frage ist, muss man jeden Kommentar, der da so hart unter die Gürtellinie geht, ernst nehmen? Ich sage, es ist keine Kritik, wenn man Spieler beleidigt."

Leider erlebe auch er das immer wieder und werde von seiner eigenen Community regelmäßig darauf hingewiesen, wenn Einzelne ihre gute Kinderstube im Netz vergessen. "Man darf Beleidigung und Kritik nicht verwechseln", macht Litz klar. Bei dem, was im Netz abgelassen werde, werde einem teilweise schlecht. "Die, die dich da beleidigen, das sind jene, die dann mit zittrigen Händen am Trainingsplatz oder auf der nächsten Autogrammstunde stehen und sich kaum auszusprechen trauen, dass sie ein Autogramm haben wollen."

Tolle Entwicklung bei Fanclubs und Mitgliedern

Was Marc Litz besonders freut, ist das Betze-Fieber, das bei vielen wieder neu ausgebrochen ist. Inzwischen treffe man auch wieder mehr Leute und Kinder im FCK-Trikot. Auch die Entwicklung bei den Mitgliedern und Fanclubs findet Litz toll: "Das macht mega Bock. Wenn du mal siehst, wo überall FCK-Fanclubs sitzen, das ist Wahnsinn."