Andreas Luthe vom 1. FC Kaiserslautern hat sich am Tag nach dem Heimsieg gegen Holstein Kiel zu den Hassnachrichten geäußert, die er in der Vorwoche nach dem Erfolg bei Hannover 96 erhalten hatte.
"Ich glaube schon, dass man eine Grundhaltung haben muss, dass das in unserer Gesellschaft niemals normal sein darf", sagte Luthe, der deutlich machte, dass solche Nachrichten nicht nur Menschen im Rampenlicht betrifft. "Das geht ja nicht nur mir so. In dem Fall ist es halt die Familie von einem Fußball-Torwart, aber es geht ja weiter. An einem anderen Tag sind es Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind halt Themen, die einfach nicht gehen."
FCK-Keeper Luthe: Deshalb sind Hassnachrichten so gefährlich
Luthe hat die Attacken von Seiten einiger Hannover-Fans gut verkraftet. "Ich denke, dass da jeder Mensch unterschiedlich mit umgeht. Ich beanspruche für mich, dass ich da gefasst bin und so etwas einordnen kann", so Luthe. Der Keeper hatte die Angriffe gegen ihn und seine Familie öffentlich thematisiert. Auf seinem Twitter-Account schrieb er unter anderem: "Wusste gar nicht, dass Familien den Tod zu wünschen so in Mode geraten ist."
So gefestigt sind aber längst nicht alle betroffenen Menschen. "Wenn so etwas geschickt wird, weißt du ja nie, wie es auf der anderen Seite ankommt. Es kann ja bei dem anderen etwas auslösen. Und deshalb halte ich das für so gefährlich. Nicht jeder kann das so gut verpacken", sagte der 35-Jährige.
Luthe konzentriert sich wieder aufs Fußballspielen
Die Solidarität vieler Klubs und Anhänger aus Deutschland habe ihn sehr gefreut, sagte Luthe. Die Vorbereitung auf das Spiel gegen Holstein Kiel sei durch die Hassnachrichten nicht beeinträchtigt gewesen. "Ab Mitte der Woche war das für mich auch erledigt. Dann habe ich mich nur noch auf meinen Job konzentriert und aufs Fußballspielen gefreut. Dann war die Sache für mich abgehakt", sagte Luthe.
Die Konzentration auf den Job sorgt bei Luthe und seinem Team aktuell für zufriedene Gesichter. Nach dem Sieg gegen Kiel ist der FCK als Tabellenvierter nur noch fünf Zähler von der angepeilten 40-Punkte-Marke entfernt. Geht da also noch mehr für den Aufsteiger? "Darüber können wir uns unterhalten, wenn es soweit ist", sagte ein lachender Andreas Luthe.