Martin Kopf ist wohl einer der treusten FCK-Fans überhaupt.  (Foto: SWR)

Fußball | 2. Bundesliga

Echtes Herzblut: Martin Kopf und seine Leidenschaft für den FCK

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Martin Kopf aus dem pfälzischen Bellheim leidet an einer Schädigung des Kopf-Nervensystems. Trotzdem unterstützt er den 1. FC Kaiserslautern, wann immer es geht.

Das Herz von Martin Kopf schlägt für den 1. FC Kaiserslautern - und zwar von Geburt an. "Ich bin von meinem Opa mütterlicherseits überzeugt worden, dass man für den FCK halten muss", so der Anhänger aus dem pfälzischen Bellheim. "Ich bin dann als kleiner Junge Fan geworden. Es gibt für mich nichts anderes im Leben. Der FCK gehört zu meinem Leben und zu meiner Familie dazu."

Ein "kleines FCK-Museum" in Bellheim

Und das merkt man. Sein Zimmer in Bellheim geht fast schon als "kleines Museum" der Roten Teufel durch. Über 60 Trikots, zahlreiche Schals, Autogrammkarten, Statuen, Puppen und unzählige Eintrittskarten nennt Kopf sein Eigen. Und ist sichtlich stolz darauf: "Mein erstes Lautern-Trikot hab ich in der ersten oder zweiten Klasse bekommen. Oder sogar noch im Kindergarten. Die sind heute richtig wertvoll."

Auf Hilfe angewiesen

Seine Leidenschaft lebt er, so gut es geht, auch vor Ort aus. Kopf hat in dieser Saison alle Heimspiele gesehen. 16 mal besuchte der Südpfälzer den Betzenberg in der aktuellen Spielzeit - und das trotz einer großen Einschränkung: Der 35-Jährige leidet seit seiner Geburt an einer Schädigung des Kopf-Nervensystems. Er ist auf den Rollstuhl angewiesen, ohne die Hilfe von Freunden geht es für Kopf nicht. "Ich habe zwar von Kopf bis Fuß Gefühl im Körper, bin aber sehr zuckhaft und kann meine Arme und Beine nicht richtig ausstrecken", so der an Spasmen leidende Anhänger.

Zum Glück gibt es Leute, auf die sich Kopf verlassen kann. So wie Ruben Wünstel, der ihn oft zu den FCK-Heimspielen begleitet. Für Wünstel sind die Stadionbesuche mit seinem Freund immer wieder ein großes Highlight: "Es hat einfach von Anfang an gepasst. Wir versuchen, alles irgendwie möglich zu machen. Doch es gibt nicht nur mich, sondern noch viel mehr, die helfen. Er ist schon ein einmaliger Mensch, auch mit seiner Art."

"Es ist unglaublich, unbeschreiblich"

Kopf freut sich über eine sorgenfreie Saison mit seinem Herzensklub, der als Aufsteiger nie in Abstiegsgefahr geriet. "Es ist ein gewisser Stolz vorhanden", erzählt er strahlend. "Ich bin glücklich. Es ist unglaublich, unbeschreiblich."

"Der FCK gehört zur Region und ist unser Stolz"

Kopf genießt die aktuelle Phase umso mehr, wenn er daran denkt, was er mit den Roten Teufeln schon alles mitgemacht hat. "Mit diesem Verein kriegst du alles. Ich hatte schon eine Magenschleimhautentzündung wegen dem FCK. Früher hab ich Hausarrest bekommen, weil es in der Schule wegen Lautern nicht geklappt hat", so der Sachbearbeiter bei einer Mannheimer Immobilienfirma. "Das machst du für diesen Klub alles mit. Aber er gehört zur Region und ist unser Stolz."

Einmal noch geht es in dieser Saison auf den "Betze", am kommenden Sonntag (15:30 Uhr), wenn Kaiserslautern am 34. Spieltag Fortuna Düsseldorf empfängt. Noch einmal ein absoluter Höhepunkt für Kopf - schließlich sind sogar seine Eltern mit von der Partie. "Wir machen einen Familienausflug zum Betze", freut sich der 35-Jährige. "Ich habe sogar meine Mama überzeugen können, die seit 20 Jahren nicht mehr im Stadion war."

Die riesige Vorfreude ist Kopf anzumerken - er ist halt mit dem Herzen dabei. Und das, trotz aller Hürden. Echtes Herzblut eben.

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