Entspannt. Wenn es ein Wort gibt, mit dem die Profis des 1. FC Kaiserslautern ihren Mitspieler Andreas Luthe beschreiben, dann ist es ganz eindeutig: entspannt. Mit seiner ruhigen und vor allem beruhigenden Art hat sich der Torwart innerhalb von rund acht Monaten nicht nur als starker Rückhalt etabliert, sondern auch als Fels in der Betzenberg-Brandung. Wie wurde der 35-Jährige, der im vergangenen Sommer von Union Berlin zum Fußball-Zweitligisten kam, zu einem so sympathischen Ruhepol?
"Zum Teil schiebe ich das auch auf meine Eltern, die ähnlich in sich ruhen", sagt Luthe im Gespräch mit SWR Sport. "Ich bin so aufgewachsen, dass wir nicht so in Extremen denken. Ich kann nie verstehen, warum an einem Tag alles schlecht sein soll und am anderen Tag wieder alles positiv. Da finde ich es gesundheitsförderlich, wenn man sich nicht in diesen Extremen bewegt – sondern wenn man im Leben ausgeglichen vorwärts geht.“
Luthe in Kaiserslautern: Ruhig und reflektiert
Es ist seine ruhige und insbesondere reflektierte Art, mit der Luthe durch das Leben eines Profifußballers geht. Und mit der er kleinere und größere Herausforderungen meistert. Das jüngste 0:1 beim SC Paderborn ist analysiert und abgehakt, und auch die Mini-Serie von zuletzt zwei Niederlagen in Folge kann dem Keeper so gut wie gar nichts anhaben.
"Ich bin 16 Jahre im Profifußball, das macht was mit einem", blickt er auf seine bisherige Karriere mit Stationen wie dem VfL Bochum oder dem FC Augsburg zurück. "Ich kann viele der Aufregungen in diesem Geschäft nicht mehr verstehen oder gehe deutlich entspannter damit um. Dieser Beruf kann einen schon mitnehmen, wenn man es nicht schafft, das auszublenden. Der Profifußball kann aufregend sein, man bewegt sich immer in Emotionen, da es Woche für Woche um viel geht."
Luthe: Der FCK ist ein "schlafender Riese"
Der FCK ist da gewiss keine Ausnahme, auch wenn es für den Aufsteiger auf Tabellenrang fünf nach wie vor blendend läuft. Die Stadt Kaiserslautern, das Fritz-Walter-Stadion, den Support der Fans – all das bezeichnet Luthe als "einzigartig", der Verein sei für ihn ein "schlafender Riese. Und den schlafenden Riesen, den muss man ganz behutsam, ganz langsam wieder aufwecken. Wenn man ihn erschreckt, kann es nach hinten losgehen. Aber wenn man es schafft, ist einiges möglich." Mit einer entspannten und ausgeglichenen Art sowieso.
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