Terrence Boyd, FCK (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Eibner-Pressefoto | Foto: EIBNER/Thomas Fuessler)

Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Stürmer Terrence Boyd: "Wollen uns den Respekt in Deutschland zurückerarbeiten"

STAND
INTERVIEW
Jürgen Schmidt

Dem 1. FC Kaiserslautern fehlen nach dem Sieg gegen Holstein Kiel nur noch fünf Punkte bis zur 40-Punkte-Marke. FCK-Stürmer Terrence Boyd freut sich über den momentanen Lauf seines Clubs.

SWR Sport: Nur noch fünf (Punkte bis zur 40-Punkte-Marke, Anm. d. Redaktion)! Wie fühlt sich das an?
Terrence Boyd: "Fühlt sich sehr gut an! Vor allem kann man auch wieder davon reden, dass wir nicht unverdient gewonnen haben. Auch wenn der Gegner vielleicht mehr Spielanteile in der eigenen Hälfte hat, hat der Gegner aber nicht zwingend mehr Chancen als wir und das spiegelt sich dann auch am Ende wieder. Es ist gerade einfach schön, wie wir alle funktionieren, offensiv wie defensiv. Und du merkst, dass wir eine Einheit sind, mit den Fans. Es passt einfach alles gerade, es ist sehr schön. Dieses Momentum wollen wir natürlich so weiter fortführen."

Wie ist es persönlich für Sie zuhause getroffen zu haben?
"Ja super. Ich hatte ja auch meine Talfahrt, nachdem ich die erste persönlich vom Aaron vergeben habe. Das passiert, trotzdem bist Du dann mental etwas angeknackst, was das Selbstvertrauen angeht. Und dann war's wichtig einfach weiterzumachen und sich auf das, was kommt, zu fokussieren. Und dann kann ich mich nur noch beim Hendrick Zuck bedanken, dass er mich so mustergültig bedient hat, dass ich nur noch einschieben musste. War schön, ich hätte sogar noch ein, zwei Chancen gehabt um noch ganz den Deckel draufzulegen. Aber das zeigt ja, dass wir nicht nur hinten parken, sondern auch gefährlich vor dem gegnerischen Tor werden. Und das ist schön."

Und zuhause auch die Punkte zu holen, vor diesen wahnsinnigen Fans, ist ja auch gut...
"Ja, das ist die große Wiedergutmachungstour für die letzten Jahre. Ich denke, die Fans können jetzt gerade stolz das FCK-Trikot tragen. Da wird dann keiner mehr auf der Arbeit oder in der Schule gehänselt dafür, dass man Lautern-Fan ist. Wir bringen jetzt einfach die Freude zurück in die Region und sind noch lange nicht fertig, was das angeht. Einfach sich in Deutschland wieder den Respekt zurück zu erarbeiten als Club. Das machen wir Stück für Stück und so wie es gerade ist soll's auch gerne weiterlaufen."

"Ich bin nicht so bewandert, was das Pälzische angeht. Und wenn der eine oder andere Fan mich im Dialekt anredet, sage ich oft 'hey, muss Hochdeutsch sein, ich verstehe das noch nicht so gut.' Aber ich gebe mir Mühe, was das Verstehen angeht."

Können Sie verstehen, dass diese Siegesserie dem Ein oder Anderen schon unheimlich wird? Und dass die natürlich träumen?
"Ja das können sie ja auch gerne! Wir wissen nur, woran wir sind, wo wir herkommen. Ich würde jetzt auch einfach mal das mit den 40 Punkten und was ist danach - das würde ich einfach mal weglassen. Wenn man die letzten Jahre gesehen hat, wir haben jetzt einen Kader, wo sich die Hälfte in der dritten Liga letztes Jahr schwer getan hat. Wir dürfen trotzdem nicht vergessen, wo wir herkommen. Und unser Motto lautet, dass wir nach dem Spiel in den Spiegel gucken können. Dass wir alles rausgehauen haben. Und was dann kommt, wird man sehen anhand der Ergebnisse. Aber solange wir alles rausballern, sind wir auch in der Lage, in dieser Liga zu punkten. Und es wäre jetzt vermessen zu sagen, wir setzen und jetzt das und das Ziel, sondern erstmal willst du in dieser Liga bleiben, du willst jetzt nicht wie ein Jojo wieder absteigen. Sondern du willst, Schritt für Schritt, Jahr für Jahr als Club wieder wachsen. Vernünftig, organisch wachsen, nichts hier übers Knie brechen und Schnellschüsse tätigen. Das fängt bei der Jugend an, dem Nachwuchs, die beide nicht mehr in den höchsten Klassen spielen, Geschäftsstelle, Marketing kann sich auch noch hier ein bisschen verbessern (lacht in Richtung eines Mitarbeiters, Anm. d. Redaktion). Der Club muss vorne wie hinten wachsen. Wir sind als Profimannschaft ein Aushängeschild und gehen da voran, aber wir sind auch nur ein Produkt von dem, was hinter den Kulissen im gesamten Verein getan wird. Und da muss jeder alles rausballern - und dann schauen wir mal."

STAND
INTERVIEW
Jürgen Schmidt

Mehr zum FCK

Kaiserslautern

Fußball | 2. Bundesliga FCK-Profi Boris Tomiak: "Wollen den Fans etwas zurückzahlen"

Nach der Länderspielpause sind die Profis beim 1. FC Kaiserslautern froh, dass es wieder losgeht und wollen für mehr Konstanz in der eigenen Leistung sorgen. Das Flutlichtspiel gegen Aufstiegskandidat Heidenheim kommt da gerade recht.

Kaiserslautern

Fußball | 2. Bundesliga Intensität nochmal erhöht: FCK will gegen Heidenheim zurück in die Erfolgsspur

Der 1. FC Kaiserslautern hat als Tabellensiebter der 2. Bundesliga den Anschluss nach oben erst mal verpasst. Gegen Aufstiegskandidat Heidenheim will das Schuster-Team nun wieder überzeugen.

Stadion SWR1 Baden-Württemberg

Kaiserslautern

Fußball | 2. Bundesliga FCK-Co-Trainer Franz: Zusammenarbeit mit Schuster war "Liebe auf den ersten Blick"

Er steht beim FCK zwar in der zweiten Reihe, hat damit aber überhaupt kein Problem: Co-Trainer Sascha Franz. Im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" hat er verraten, warum die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Dirk Schuster für ihn "Liebe auf den ersten Blick" war.