Der FCK-Neuzugang, die neue Nummer 25 des Vereins, stellt sich selbst vor: "Aaron Opoku, in Klammern: Straßenfußballer." So würde er sich selbst beschreiben, der neue Offensivmann des FCK. Er kam vom Hamburger SV, musste eine Rotsperre absitzen und ist jetzt pünktlich zum Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein einsatzbereit. Aaron Opoku hat "unglaublich viel Bock": "Ich hab lang genug gewartet, es reicht jetzt. Aber es ist nun mal so gekommen und jetzt habe ich sozusagen alles abgesessen und bin bereit Vollgas zu geben", sagt Opoku. Er will den FCK-Fans jetzt endlich zeigen, wer er ist, wie er Fußball spielt und wie er der Mannschaft helfen kann.
"Moin, Moin Digga": Erster Einsatz ausgerechnet in Hamburg
Vom HSV war Opoku zum FCK gewechselt. In Hamburg ist er geboren und aufgewachsen, hat in der Jugend des HSV gespielt, seit 2018 dann bei den Profis. Außer bei seinen Leihen nach Rostock, Regensburg und Osnabrück hat er nur beim HSV gespielt. Das hat Spuren hinterlassen: "Das 'Moin, Moin' ist noch drin. Und umgangssprachlich das Wort 'Digga' ist halt in Hamburg in Gebrauch und das ist natürlich auch noch irgendwo drin, das wird auch niemals weggehen", erklärt Opoku. Aber sportlich will er jetzt nach vorne schauen. Auf sein erstes Spielt mit dem FCK, das er bisher noch entspannt angeht.
Opoku: "Sehr heiß" auf das Spiel in Hamburg
Aufgeregt sei er vor seiner Rückkehr gar nicht, auch wenn er das eigentlich anders erwartet hätte. Aber alle Menschen in seinem Umfeld wären viel unruhiger, als er selbst, erklärt Opoku: "Ich versuche, so entspannt wie möglich zu bleiben, einen kühlen Kopf zu bewahren und am Ende des Tages so gut es geht Gas zu geben. Das ist das Einzige was ich machen kann." Er sei definitiv "sehr heiß" auf das Spiel, will aber nicht überdrehen, damit er fokussiert bleiben kann. Sein Wunsch für den Samstagabend ist ein positives Ergebnis für den FCK - und dass die Mannschaft und er persönlich ein gutes Spiel machen. "Und dann ist der Rest ziemlich zweitrangig", so Aaron Opoku über seine Rückkehr.
Der Juiceman will Spaß haben
Er lässt sich nicht verrückt machen. Dafür ist er nicht der Typ. Sein Spitzname, den er auch auf der rechten Wade als Tattoo verewigt hat: Juiceman. Der kommt auch von seinem Spielstil, erklärt er: "Du musst alles mit Juice machen, so spiele ich auch Fußball." Er will immer Spaß auf dem Platz haben und Freude verspüren - das sei das Wichtigste. Natürlich neben dem Einsatz, den er zeigt. Dass er bereit ist sich "dreckig" zu machen und immer 100% Prozent gibt, sei neben seinem Tempo seine größte Stärke, so der 23-Jährige. Das können die FCK-Fans von ihm ab Samstagabend erwarten, sagt er.
Große Vorfreude auf den Betzenberg
Was er andersherum vom Betzenberg und der Kulisse dort erwarten kann, weiß Aaron Opoku aus eigener Erfahrung bestens: "Es ist ähnlich wie in Hamburg, die Wucht, die einfach hinter den Rängen steckt. Das ist einfach unfassbar zu spüren, auch wenn man nur auf der Tribüne sitzt." In den letzten Wochen war er zwangsweise Zuschauer, aber Opoku hat auch schon als Gegner auf dem 'Betze' gespielt. Und das nie gern: "Ich hab das erste Mal mit Rostock hier gespielt vor fast ausverkauftem Haus. Es war unglaublich, du hast hier das Gefühl gehabt, du hast keine Chance. (...) Und dann haben wir letztes Jahr mit Osnabrück hier gespielt. Und wir haben wieder keine Chance gehabt." Dann hat er sich mal umgehört und ehemalige Weggefährten wie Daniel Hanslik oder Muhammed Kiprit sagten ihm: "Wenn du die Möglichkeit hast zu kommen, dann komm auf jeden Fall."
Wann kommst du, wann kommst du?
Sturm-Kollege Daniel Hanslik hat nicht locker gelassen, erzählt der FCK-Neuzugang. "Daniel hat mir regelmäßig geschrieben: Wann kommst du, wann kommst du, wann kommst du?" Und auch die Verantwortlichen beim Verein haben sich ins Zeug gelegt, um den Stürmer in die Pfalz zu holen. Er spürte die feste Überzeugung des Vereins, dass er der Richtige für den FCK sei. "Und wenn man sich so viel Mühe macht und mir so eine Wertschätzung gibt, dann gibt's eigentlich nichts anderes zu machen. Da gibt's auch nichts groß rumzureden oder zu diskutieren, weil dann muss ich's auf jeden Fall machen. Und so ist es dann am Ende des Tages der FCK geworden", erklärt Aaron Opoku seinen Wechsel.
Rotsperre und Rüpel-Vorwürfe
Dass er erst jetzt zu seinem ersten Einsatz kommt, hat er einer Rotsperre zu verdanken. Nach einem Tritt gegen Darmstadts Fabian Holland musste er fünf Spiele lang pausieren. Holland hatte ihn gehalten, Opoku verlor komplett die Nerven und trat nach dem Darmstädter. Diese Aktion bereut er heute: "Ich habe aus kompletter Emotion reagiert und das mache ich normalerweise auch nie so. Ich bin jetzt auch für mein junges Alter schon eine Zeit in dem Geschäft und mit solchen Aktionen musst du einfach besser umgehen, wenn du gezogen wirst, selbst wenn du provoziert wirst."
"Du darfst dich nicht überwinden lassen, sowas Dummes anzustellen, auch weil du eine Vorbildfunktion für die gesamte Welt hast, die auf dich guckt und deshalb hab ich's am Ende des Tages zutiefst bereut."
Opoku sagt, dass die Aktion ein Fehler war, aus dem er lernen will. Jetzt hat er seine Strafe abgesessen und will nach vorne blicken. Dass Menschen über ihn als "Rüpel" sprechen, lässt er an sich vorbei gehen, umgibt sich lieber mit Leuten, die Gutes für ihn wollen. "Am Ende des Tages kümmere ich mich um das, was in meinem Einflussbereich steckt und der Rest soll sowieso sein. Was passieren soll, passiert eh."
Als nächstes passiert jetzt erstmal das Spiel in Hamburg. Samstagabend, Zweitliga-Topspiel, Flutlicht und 57.000 Fans in der ausverkauften Arena. Alles ist angerichtet für die Rückkehr von Aaron Opoku - und vor allem für seinen ersten Einsatz beim 1. FC Kaiserslautern.