Tim Kleindienst hat den 1. FC Heidenheim mit vier Treffern zum Sieg gegen den 1. FC Nürnberg geschossen. (Foto: IMAGO, IMAGO / Passion2Press)

Fußball | 2. Bundesliga

Große Show von Tim Kleindienst

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Michael Richmann
SWR Sport-Redakteur Michael Richmann (Foto: SWR, Anna Spieth)

Tim Kleindienst schießt den 1. FC Heidenheim zu einem wichtigen Sieg gegen den 1. FC Nürnberg - für den 27-Jährigen eine doppelte Premiere.

Tim Kleindienst zum ersten (19.). Tim Kleindienst zum zweiten (23.). Tim Kleindienst zum dritten (38.). Hattrick! L-u-p-e-n-r-e-i-n, wie man im Deutschen so schön sagt. Und falls noch irgendeiner der 10.955 Menschen im Heidenheimer Stadion einen leisen Zweifel hatte, ob der 1. FC Heidenheim am Sonntagnachmittag auch wirklich die drei Punkte gegen den 1. FC Nürnberg holt, wurde er von Tim Kleindienst in der Schlussphase (81.) eines Besseren belehrt. "Es war etwas Besonderes heute", sagte Kleindienst im Interview mit SWR Sport. "Ich habe öfter schon mal einen Doppelpack gemacht. Aber ich habe es nie geschafft, noch dieses dritte Tor zu machen. Und heute - wie es so sein sollte, schießt du halt auch noch ein Viertes."

Kleindiensts erster Hattrick für Heidenheim - und überhaupt

Es war das Ende der großen Kleindienst-Show, denn danach durfte sich der 27-Jährige auf dem Weg in die Kabine einen Sonderapplaus abholen. Denn es waren die Tore zwölf, dreizehn, vierzehn und fünfzehn für Heidenheims Top-Torjäger - zweimal mit links, zweimal mit dem Kopf. Marnon Busch (86.) setzte den Schlusspunkt auf einen verdienten 5:0-Sieg, der den 1. FC Heidenheim auf Platz drei und damit im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga hält.

Für den Viererpack gab es Lob von Cheftrainer Frank Schmidt: "Er macht einfach weiter, so wie er als Mensch ist - auch im Training. Da gibt es nicht irgendwie ein bisschen weniger tun. Er hat einen Lauf. Er wird gut bedient. Er hat das Selbstverständnis. Und darum ist es mit seinen vier Toren eine super Situation", sagte der 49-Jährige im Interview mit SWR Sport.

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Frank Schmidt mit den Gedanken schon in Bielefeld

Aber Frank Schmidt wäre nicht Frank Schmidt und Heidenheim wäre nicht Heidenheim, wenn sich die Mannschaft auf den Erfolgen ausruhen würde: "Es geht weiter: nicht zwei Tage frei, nicht irgendwie Fasching feiern. Wir trainieren morgen und bereiten uns jetzt konzentriert auf Bielefeld vor." Denn Heidenheim muss am kommenden Sonntag (13:30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) nach Ostwestfalen, um gegen den Tabellen-16. die nächsten Punkte im Kampf um den Aufstieg zu holen. Kleindienst kann es verschmerzen. "Wir fahren nach Bielefeld, um da zu gewinnen. Und deswegen gibt es hier auch heute auch keine große Feierei."

Denn feiern will Heidenheim erst ganz am Ende der Saison. Aber auch da wäre Frank Schmidt nicht Frank Schmidt und Heidenheim wäre nicht Heidenheim, wenn das A-Wort auf der Schwäbischen Alb groß die Runde machte. Ohnehin steht Heidenheim derzeit auf dem Relegationsplatz und hat vier Punkte Rückstand auf den Hamburger SV sowie zwei Punkte Vorsprung auf den SC Paderborn auf Platz vier. Sollte Heidenheim diesen Platz bis zum Ende der Saison behalten, hätten Kleindienst und Co. Anfang Juni zum zweiten Mal die Chance, um den Aufstieg zu spielen - vielleicht sogar in einem Baden-Württemberg-Duell gegen die TSG Hoffenheim oder den VfB Stuttgart. Beim ersten Versuch 2020 gegen Werder Bremen glänzte Tim Kleindienst bereits mit einem Doppelpack. Sollten Kleindienst und der FCH ihren derzeitigen Lauf jedoch fortsetzen, stehen die Chancen gut, dass sie die Relegation dieses Mal sogar umgehen könnten. Davon träumt auch Kleindienst: "Für ist es wichtig, dass wir dranbleiben und genauso weitermachen."

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