Die Heimserie ist gerissen, Rang zwei ist weg - der Glaube aber noch nicht. Nach dem 0:1 (0:1) im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC St. Pauli will sich der 1. FC Heidenheim nicht lange der Enttäuschung hingeben und weiter am ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte arbeiten.
Statt den zweiten Platz zu festigen, rutschten die Heidenheimer mit weiter 51 Punkten auf den Relegationsrang hinter dem Hamburger SV (53) ab. Dabei ging für sie vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Voith-Arena auch eine Serie mit saisonübergreifend 14 Heimspielen ohne Niederlage zu Ende.
Außerdem bekommt der FCH nun langsam auch Druck von St. Pauli. Denn die Hamburger liegen nur noch vier Punkte hinter Heidenheim. Zwar bezeichnete FCH-Trainer Frank Schmidt St. Pauli als vor allem defensiv sehr starken Gegner. Dass das 0:1 durch Marcel Hartel in der 41. Minute jedoch direkt nach einem Einwurf für die Gäste fiel, ärgerte die Gastgeber.
FCH-Trainer Schmidt: "Hätten einen schönen Satz machen können"
Das dürfe so nicht passieren, meinte Schmidt. "Gegen den Tabellenvierten hätten wir einen schönen Satz machen können", haderte der 49-Jährige ein wenig, um aber gleich nachzuschieben: "Entscheidend ist, dass wir uns da rausarbeiten und an uns glauben."
St. Pauli, das mit den zehn Siegen in Serie auch den Zweitliga-Startrekord seines neuen Trainers Fabian Hürzeler ausbaute, war auch ohne den angeschlagenen Abwehrchef Eric Smith zunächst die aktivere Mannschaft. Heidenheim brauchte rund 20 Minuten, um seine Zurückhaltung abzulegen.
Kleindienst glücklos, Hartel trifft
Doch Zweitliga-Toptorjäger Tim Kleindienst verpasste zweimal die Führung (28./30.). Auf der anderen Seite vergab zunächst Lukas Daschner nach einem Patzer von Torhüter Müller (34.), ehe Hartel mit einem satten Schuss ins linke obere Eck zum Sieg traf.
Nach der Pause drängte Heidenheim auf den Ausgleich, tat sich gegen die kompakte Defensive von St. Pauli jedoch schwer. Der eingewechselte David Otto hätte bei einem Lattenschuss (76.) und bei einem Konter in der Nachspielzeit (90.+5) sogar noch auf 2:0 für die Norddeutschen erhöhen können.