Jubel beim 1. FC Heidenheim (Foto: IMAGO, Imago Images / Eibner)

FCH vor Bundesliga-Aufstieg

Deshalb ist der 1. FC Heidenheim so erfolgreich

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Michi Glang

Dem 1. FC Heidenheim fehlt noch ein Sieg, um nächste Saison in der Bundesliga zu spielen. Doch was macht den 1. FC Heidenheim so stark? Ein Zufall ist der sportliche Erfolg jedenfalls nicht.

90 Minuten noch, dann könnte es vollbracht sein: Wenn der 1. FC Heidenheim am Sonntag (15:30 Uhr) bei Jahn Regensburg gewinnt, steigt der Klub erstmals in die Bundesliga auf.

Der Erfolg beim FCH ist über die letzten Jahre gewachsen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt natürlich Trainer Frank Schmidt. Der 49-Jährige steht bereits seit 2007 bei den Heidenheimern an den Seitenlinie, unter seiner Leitung ging es stetig nach oben - von der Oberliga bis in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga.

Schmidt gilt als Trainer, der einen besonders guten Zugang zu seinen Spielern hat, der Teamgedanke steht über allem. Mit beeindruckender Konstanz hat er den Klub in acht Zweitligajahren sechs Mal auf einen einstelligen Tabellenplatz geführt. In der Saison 2019/2020 hätte es dabei fast schon einmal mit dem Aufstieg geklappt, doch der FCH scheiterte als Zweitliga-Dritter in der Relegation äußerst unglücklich an Werder Bremen.

Kleindienst und Beste führen die FCH-Offensive an

Diese Saison sind die Heidenheimer aktuell einen Schritt weiter und haben vor dem Saisonfinale einen Punkt Vorsprung auf den Hamburger SV. Großen Anteil daran hat Tim Kleindienst: 24 Tore hat der Angreifer in 31 Einsätzen bereits erzielt.

Gemeinsam mit Linksaußen Jan-Niklas Beste (elf Tore, zwölf Vorlagen) bildet Kleindienst das Top-Offensivduo der Liga. Den FCH nur auf diese beiden zu reduzieren, wäre allerdings verkürzt. Insgesamt haben schon acht Akteure drei oder mehr Treffer in der aktuellen Spielzeit erzielt.

Maloney räumt beim 1. FC Heidenheim ab

Doch nicht nur im Angriff liefern die Heidenheimer in dieser Saison. Auch defensiv steht die Schmidt-Elf stabil. Dabei hilft dem FCH ein glückliches Händchen auf dem Transfermarkt. Lennard Maloney kam im vergangenen Sommer ablösefrei von Borussia Dortmund II und hat sich auf Anhieb zur Stammkraft entwickelt. Der 23-Jährige räumt auf der Sechserposition ab, wurde von Schmidt aber auch schon als Außen- und Innenverteidiger eingesetzt und ist längst nicht mehr wegzudenken aus dem Heidenheimer Kollektiv.

Stabilität verleiht auch Kevin Müller. Der 32-jährige Keeper, den eine enge Freundschaft mit Kleindienst verbindet, bringt die Erfahrung von 262 Zweitligaspielen mit. In der aktuellen Saison kassierte er bislang erst 34 Gegentore, ganze 15 Mal hielt er seinen Kasten sauber.

Generell wird der Kader in der Stadt an der Brenz mit Augenmaß zusammengestellt. Als Klub-Ikone Marc Schnatterer den Klub 2021 in Richtung Mannheim verließ, rückte Tobias Mohr in den Fokus und spielte mit acht Toren und sieben Vorlagen eine starke Saison. Als Mohr zum FC Schalke 04 weiterzog, holte der FCH dann Jan-Niklas Beste - wieder ein Volltreffer.

Voller Fokus auf die eigene Leistung

"Es geht jetzt um alles, wir haben unseren Job gemacht", hatte Beste nach dem hart erkämpften 1:0-Sieg gegen den SV Sandhausen am vergangenen Wochenende im Interview mit dem SWR gesagt.

"Wir sind auf niemand anderen angewiesen", stellte der Schütze des goldenen Tores klar. Beim FCH schauen sie also auf die eigene Leistung. Ein Credo, das in den vergangenen Jahren schon bestens funktioniert hat. Und das den Verein am Sonntag womöglich in die Bundesliga führt.

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Michi Glang