Vom Glanz einer Hauptstadt ist auf der Insel Ile Saint-Louis nichts mehr zu spüren. Und die neue Hauptstadt des Senegal, Dakar, ist zwar nah, doch für viele Bewohner der Insel weit weg.
Vom Glanz einer Hauptstadt ist auf der Insel Ile Saint-Louis nichts mehr zu spüren. Und die neue Hauptstadt des Senegal, Dakar, ist zwar nah, doch für viele Bewohner der Insel weit weg.
92.000 Taler und wahrscheinlich ein paar Fässer Branntwein zahlten die Franzosen für das 300 mal 2500 Meter schmale Handtuch in der Mündung des Senegal Flusses. Ile Saint Louis wurde ihr Ankerplatz, ihre Bastion auf der Handelsroute Indien – Südamerika.
Die Insel Saint Louis entwickelte sich im 18. Jahrhundert zu einer Stadt mit ganz eigener Architektur und bis ins 19. Jahrhundert zur Hauptstadt des französischen Kolonialreichs in Westafrika.
Im 18. Jahrhundert entstand durch die Ehen zwischen Franzosen und Afrikanerinnen eine Mischlingsaristokratie. Heute sprechen die Menschen auf der Insel mit vielen Zungen: Wolof zu Hause, Französisch als Verwaltungssprache und Arabisch in der Koranschule.
Geschäfte, Geschäftigkeit und Improvisationstalent - das zeichnet die Frauen auf der Insel aus.
Auf dem Fischmarkt regieren die Frauen: Gesalzen und in der Sonnen getrocknet oder geräuchert, wird der Fisch angeboten. Auch das eine „affaire de femmes“. Frauensache.