Wolfgangs Hobbit-Haus

Stand
AUTOR/IN
Ulrich Paulus
Ulrich Paulus (Foto: SWR, Julian Camargo)
EIN FILM VON
Johannes Bock (Kamera / Schnitt) und Dennis Jankovic (Ton).

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Ein Haus wie aus einem Fantasy-Film mitten in der Stadt. Wohnen ohne Ecken und Kanten, mit organischen, geschwungenen Formen, individuell und im Einklang mit der Natur – Wolfgang Schlagweins Hobbit-Haus wirkt wie eine verwunschene Insel voller Fantasie mitten in einem Wohngebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Organische Architektur aus Lehm, Sandstein und Holz

Die geschwungenen Formen des Hobbit-Hauses, die vom Jugendstil beeinflussten Fenster, die Obstbäume und ihre Früchte im Garten, die Wolken am Himmel – alles soll eine Einheit bilden, fließend ineinander übergehen. Das Haus als Lebewesen, als Teil der Natur, inspiriert von der Anatomie von Mensch und Tier.

Der Entwurf stammt vom Architekten Udo Heimermann, Fachmann für organisches Bauen – eine Richtung der Architektur, die sich der Natur anpasst. Er hat es 1998 weitgehend mit biologischen Baustoffen gebaut: Lehm, Sandstein, Holz aus den Wäldern der Region. Die Rundecken und geschwungenen Formen wirken nicht nur harmonisch und natürlich, sie sparen auch Platz und Material. Der Architekt spricht von „nachhaltigen Grundrissen“.

DIY statt Fertighaus

Im Zentrum des Hauses steht eine alte Eiche, die das Gebäude trägt. Wolfgang Schlagwein und seine Frau haben sich diesen Baum im Sinziger Stadtwald ausgesucht. Im Inneren hat der Bauherr vieles selbst gestaltet und eine eigene Technik entwickelt, mit der er aus Lehm geschwungene Formen knetet und damit seinen Wohnraum gestaltet: das Sofa, das Bett, den Holzkaminofen.

Von Friedensreich Hundertwasser und Antoni Gaudí inspiriert, verziert er Küche, Bad und Außenfassaden mit bunten, zerschlagenen Keramikfliesen. Die Hauswände sind aus Kalk und mit Lehm verputzt. Der Lehm schafft ein angenehmes Raumklima – auch in sehr heißen Sommern bleibt es innen schön kühl und im Winter hält der Lehm die Wärme im Raum. Das geschwungene Dach ist mit Schindeln aus Naturschiefer in einer „wilden Deckung“ gestaltet.

Das Haus wächst genauso wie der Garten

Das Haus geht fließend über in den Obst- und Gemüsegarten. Die Bäume hat Wolfgang Schlagwein zum Teil selbst als Kind gepflanzt – er hat das Haus auf dem Grundstück gebaut, auf dem auch sein Elternhaus steht. Er und seine Frau haben auch drei Hühner, die jeden Tag drei Eier legen. Wolfgang Schlagwein entwickelt immer wieder neue Ideen, die er in seinem Haus umsetzt. Es ist mit ihm gewachsen und wächst weiter. Bewohner und Haus bilden eine Einheit, die sich immer weiterentwickelt – wie die Natur, die sie umgeben.  

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Johannes Bock (Kamera / Schnitt) und Dennis Jankovic (Ton).