Grüne Oase in Hamburg

Stand

Von Autor/in Sarah Lanz

In Hamburgs Stadtteil Wandsbek steht die kleine Oase von Susanne und Michael. Sie ist vermutlich auch Hamburgs grünstes Haus. Ein rundum begrüntes Doppelhaus aus dem Jahr 1893 voller Pflanzen und Leben. Es ist den beiden Hausbesitzern wichtig, etwas fürs Klima in der Stadt zu tun.

Eine Oase für Bienen in Wandsbek

Deshalb finden sich bei Familie Heinrichowski Bäume im Hof. Auf den Dächern gibt es Gras, Blühpflanzen, Wildbienen und Kletterpflanzen wachsen an der Fassade. Diese grüne Oase schafft ein eigenes Mikroklima. So sorgt sie im Sommer für angenehme Kühle – auch in der Nachbarschaft.

Familie stemmt großen Umbau in der Hamburger Wohnung

Das war nicht immer so, denn bei der ersten Besichtigung war Susanne entsetzt, erinnert sie sich. Das Haus bestand damals noch aus drei winzigen Wohnungen. Im Stil der 1960er und 1970er Jahre war es von außen verfliest und innen in Beige- und Brauntönen eingerichtet.

Das Häuschen mit Hof und Halle wurde 1893 als Siedlungshaus gebaut. Es gehörte zum Gut Rantzau in Schleswig-Holstein. Damals diente es alleinstehenden Witwen als Wohnung. Über die letzten 130 Jahre wurde viel umgebaut, renoviert, erneuert und hinzugefügt. Seit 2000 ist es im Besitz von Familie Heinrichowski. Sie haben es in eine grüne Oase mitten in Hamburg Wandsbek verwandelt.

Da die fünfköpfige Familie in ihrem alten Zuhause einfach nicht mehr genug Platz hatte, musste ein größeres Haus her. Mit seinen neun kleinen Zimmern, zwei Bädern und einer großen, neu eingebauten Küche, war dieses Häuschen daher ideal. Die drei Söhne von Susanne und Michael waren bereits im Teenager-Alter. Daher konnten sie beim Einzug und Umbau tatkräftig mit anpacken. Bereits nach wenigen Monaten hatte die Familie das Haus so weit, dass sie einziehen konnten. Dann war auch genug Platz, einen Gastschüler aus Ungarn aufzunehmen – für sie ist er zu ihrem vierten Kind geworden.

Nachhaltigkeit war der Familie in Wandsbek am wichtigsten

Von Anfang an war es der Wunsch der gesamten Familie, so umweltfreundlich wie möglich zu leben. Grün ist für die Heinrichowskis nicht nur eine Farbe, sondern eine Lebenseinstellung.

Und so wurden im Laufe der Jahre alle vier Dächer und eine Giebelwand begrünt. Insektenfreundliche Blumen wurden gesät, Insektenhotels und Vogelhäuschen aufgehängt. Auch Solar- und Photovoltaik-Anlagen hat die Familie installiert. Tomaten und Beeren wachsen auf dem grünen Dach und Birnen, Quitten, Esskastanien und Kirschen im Garten. Eher ungewöhnlich für ein Haus in einer Stadt wie Hamburg.

Seit vier Jahren verfügt die grüne Oase auch über eine Zisterne. In ihr wird das Regenwasser, das von den Dächern abgeleitet wird, gespeichert. Anschließend kann es zum Gießen genutzt werden.

Grüne Oase als wachsendes Familienprojekt

Michael baute vieles im und am Haus selbst. Der gelernte IT-ler nutzte von Anfang an einen Bereich des Hauses als Büro. Daher war er viel vor Ort, wenn etwas anfiel. Susanne arbeitete als Ärztin im Krankenhaus im Schichtdienst. Sie war froh, dass Michael sich um alles kümmern konnte.

Mittlerweile sind beide zwar in Rente, aber nicht wirklich im "Ruhestand". Denn für Ruhe bleibt bei so einem Grundstück und so viel Grün wenig Zeit. Michael baut und kocht und Susanne kümmert sich um den Hof und die Pflanzen.

Auch in ihrem Haus ist den Heinrichowskis die Farbe Grün und eine gemütliche Atmosphäre wichtig. In jedem Zimmer gibt es Pflanzen, die sich an den Fenstern und Wänden ranken. Jedes Zimmer wird von einer anderen Tapete geziert. An den Wänden hängen Bilder, die von Reisen mitgebracht oder von einem ihrer Söhne gemalt wurden.

Grünes Haus mit Platz für Kreativität

Da die beiden nur noch zu zweit im Haus wohnen, wurden viele der Kinderzimmer umfunktioniert. So haben die beiden ein Musikzimmer, ein Bastelzimmer, ein Sportzimmer und ein kleines Gästezimmer für Besucher.

Michaels großes Hobby ist, neben Werkeln am Haus, das Sammeln von Flaggen. Seit vielen Jahren nimmt er Flaggen aus dem Urlaub mit oder bekommt sie geschenkt. So hat sich im Laufe der Zeit eine beachtliche Sammlung aus aller Welt ergeben. Jeden Morgen hisst er eine von ihnen: sonntags gerne die Hamburg-Flagge und sonst je nach Anlass oder Jahrestag. Dabei hält er sich streng an die offizielle deutsche Flaggenordnung.

Donaueschingen-Grüningen

Neues Haus in die Mauern einer alten Scheune hineingebaut

Von außen sieht das Haus von Vera und Oliver fast baufällig aus. Aber in die Hülle einer alten Scheune haben sie ein modernes Haus hineingebaut.

Stand
Autor/in
Sarah Lanz
Ein Film von
Christian Milde und Tilo Burmeister (Kamera), Olaf Junior (Ton) und Bastian Epple (Schnitt)