Besonderer Umbau: Brotmuseum wird gemütliches Zuhause

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Von Autor/in Alina Schmidt und Julia Weber

Vom Brotmuseum zum Wohntraum: Esther und Ronny verwandeln das historische Gebäude mit Kreativität und Eigenleistung in ein einzigartiges Zuhause – ein Umbau der besonderen Art.

Ehemaliges Brotmuseum und ein besonderer Umbau

In der charmanten Museumsstraße von Nieheim, wo das Käse-, Bier- und Sackmuseum Besucher aus nah und fern anlocken, fand das Brotmuseum einst seinen Platz in der Geschichte der Stadt. Doch während die anderen Museen weiterhin ihre Türen öffnen, hat das Brotmuseum seine Pforten irgendwann geschlossen.

Esther und Ronny erkannten das Potenzial des Museumsrelikts und hauchten ihm neues Leben ein. Doch es war ein besonderer Umbau: Große Ausstellungsräume und Denkmalschutz machten es herausfordernd. Vor allem aber die Zeit war ein großes Thema. Ronny ist beruflich viel unterwegs und die beiden hatten insgesamt nur drei Monate, um das Brotmuseum umzubauen und für den Einzug vorzubereiten.

Esther stellte deshalb klar, dass die Küche im ehemaligen Brotmuseum die erste Priorität hatte. „Ich wollte hier nicht allein sitzen und nicht mal kochen können“, sagt sie. „Deshalb habe ich zu Ronny gesagt, die Küche hat Vorrang.“ Der Plan stand: Zuerst musste die Küche renoviert werden, um dort schnell ein funktionales, gemütliches Zentrum ihres neuen Zuhauses zu schaffen.

Sanierung vom Brotmuseum größtenteils in Eigenleistung

Um die Kosten gering zu halten, wollten Ronny und Esther vieles selbst machen und so hat Ronny beispielsweise die Stahlkonstruktion für die großen Glasscheiben in der Küche vom Brotmuseum entworfen. Die einzelnen Glasscheiben waren drei Meter groß und wogen knapp 80 Kilo. Die Montage war ein richtiger Kraftakt, den sie nur mit Hilfe von Freunden bewältigen konnten.

Den Boden in der Küche haben die beiden drin gelassen, weil das Zeit sparte und außerdem hat ihnen die Optik der Fliesen gut gefallen. In der Küche vom ehemaligen Brotmuseum hat auch ein alter Schrank Platz gefunden, der noch aus Esthers erster eigener Wohnung stammt. Darin stehen Stücke mit großem Erinnerungswert: „Hier stehen Sektgläser von meiner Schwiegermutter.“

Auch der lange Esstisch stand schon im alten Haus von Esther und Ronny. Der hat zwar ein paar Macken, musste aber auf jeden Fall mit ins alte Brotmuseum, weil er zum einen gut hineinpasst und die beiden alte Sachen mögen. Außerdem sehen nicht die Notwendigkeit alles neu zu kaufen.

Extra Musikzimmer mit großen Glasschiebetüren

Im hinteren Bereich des älteren Museumsteils hat sich Esther ein kleines Musikzimmer eingerichtet. Klavier, Gitarre, Mikro: Hier ist alles, was man zum Musizieren braucht. Um einen Raum dafür zu kreieren, haben die beiden auch hier wieder auf große Glasschiebetüren gesetzt. Die Konstruktion ist die gleiche wie in der Küche.

Allerdings kann Ronny hier jede einzelne Glasscheibe wegschieben. So kann bei Veranstaltungen das Musikzimmer wieder mit der Diele verbunden werden und es entsteht ein großer Raum für Gäste im historischen Gebäude.

Historisches mit Modernem vereint

Bevor das jetzige Zuhause von Esther und Ronny 2006 zu einem Brotmuseum wurde, diente das Gebäude als alte Scheune, in der im frühen 20. Jahrhundert Vieh gehalten wurde. Darüber befand sich eine kleine Wohnung, die ohne Heizung von den Tieren darunter gewärmt wurde. Ein echtes Relikt aus der Vergangenheit.

Mit Liebe zum Detail und einem Auge für das Besondere schufen Esther und Ronny aus dem historischen Gebäude einen Wohnraum, der Geschichte und Moderne vereint und das kulturelle Erbe von Nieheim weiterlebt.

Die beiden fühlen sich sehr wohl in ihrem alten Brotmuseum. Und auch ihre beiden Kinder kommen gerne zu Besuch. Dafür haben Esther und Ronny für beide Kinder ein eigenes Zimmer im ehemaligen Museum eingerichtet.

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Autor/in
Alina Schmidt und Julia Weber
Ein Film von
Yves Itzek und Lennart Haneklaus (Kamera) Ronnie Balcazar Giner (Ton), Stephan Krakau und Matthias Hahner (Schnitt).