„Wunderkammer“ nennt Architekt Peter Ippolito die zweistöckige Altbauwohnung, in der er mit seinem Mann, dem Textildesigner Stefan Gabel lebt. Die Maisonette-Wohnung ist fast 300 Quadratmeter groß und befindet sich in einem denkmalgeschützten Gründerzeitgebäude aus dem Jahr 1905 in Stuttgart-Mitte. Bevor die beiden Profis die Wohnung übernahmen, wurde sie 30 Jahre lang nicht mehr renoviert. Sie bot deshalb viel Freiraum für die Neugestaltung.
Mehrfach ausgezeichnete Inneneinrichtung
Aufgrund des Denkmalschutzes mussten Türen, der Raumzuschnitt, die Küchenfliesen und der Fischgrätenparkett im Treppenzimmer erhalten bleiben. Die von den neuen Eigentümern gestaltete Wohnung wurde schon mehrfach ausgezeichnet, auch mit dem renommierten If-Design-Award.
Es gibt hier viel zu entdecken: Kunst und Erinnerungsstücke prägen gleichberechtigt das durchkomponierte Gesamtkunstwerk, bei dem auch andere Kreative mitgestaltet haben. Für die Decke des Esszimmers stand zum Beispiel die Pariser Künstlerin Alix Waline eine Woche lang auf der Leiter und fertigte mit tausenden Filzstift-Strichen das Deckengemälde, das über hochwertigen Textilien aus Indien, Usbekistan und anderen Souvenirs der vielreisenden Gestalter schwebt.
So richten Interior-Design- und Architektur-Profis ihre Wohnung ein
Überhaupt gibt es in der Wohnung viele Einrichtungsgegenstände und Deko-Elemente, die Peter und Stefan von überall aus der Welt mitgebracht haben. Das Nashorn, das einem direkt im Eingangsbereich entgegenblickt, ist allerdings keine exotische Jagdtrophäe, sondern eine Replik aus Pappe des Pariser Kuriositäten-Kabinetts „Maison Deyrolle“.
Peter studierte Architektur in Stuttgart und Chicago und gründete 2002 zusammen mit Gunter Fleitz die Ippolito Fleitz Group. Das Designstudio wurde mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. So wurden Peter und sein Geschäftspartner 2015 auch als erste deutsche Gestalter aus dem Bereich der Innenarchitektur in die „Interior Design Hall of Fame“ aufgenommen.
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