SENDETERMIN Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
Syrische Flüchtlinge Warum macht die Politik den Nachzug von Verwandten so schwierig?
In Pressemitteilungen und Statements geben sich die Innenminister der Länder großzügig: "Wir haben eine praktikable Lösung geschaffen", findet Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU). "Hier ist humanitäre Hilfe wirklich angeraten", sagt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD). Angesichts der Flüchtlingskatastrophe von Syrien haben die Bundesländer beschlossen, über das Hilfsprogramm der Bundesregierung hinaus Syrer aufzunehmen, die enge Verwandte in Deutschland haben. Unkompliziert und schnell soll das gehen. Doch die Wahrheit dahinter sieht anders aus. Recherchen von REPORT MAINZ zeigen jetzt: Die hohen finanziellen Anforderungen in den Länderprogrammen führen dazu, dass viele Syrer, die ihre engen Verwandten bei sich aufnehmen wollen, an den hohen Hürden der Aufnahmeanordnungen scheitern. Eine Umfrage unter allen Ländern ergibt: Bisher durften erst zwei Syrer bundesweit im Rahmen der Länderprogramme einreisen.
Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall verteidigt die Länderregeln als angemessen. Doch der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP) und der in der Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen zuständige Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick, sehen das anders und fordern mehr Hilfsbereitschaft für syrische Flüchtlinge. Sie kritisieren, die Aufnahmeanordnungen der Länder enthielten zu hohe finanzielle und bürokratische Hürden. Pro Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt berichtet, Zehntausende Syrer seien verzweifelt, weil sie ihren engen Verwandten nicht helfen könnten.
4:29 min | Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
REPORT MAINZ fragt Günter Burkhardt
5:36 min | Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
REPORT MAINZ fragt Markus Löning
Inhalt:
- Teil 1: Warum macht die Politik den Nachzug von Verwandten so schwierig?
- Teil 2: Text des Beitrags