SENDETERMIN Di, 12.1.2016 | 22:00 Uhr | Das Erste
Umstrittene Anzeigen Prominente Behörden und Firmen werben auf rechtspopulistischen Webseiten
Die Gewalt gegen Flüchtlinge nimmt zu. Auch im Internet wird der Ton schärfer: Webseiten wie "Politically Incorrect", "Kopp Online" und "Junge Freiheit" machen Stimmung gegen Flüchtlinge, schüren Ängste und Vorurteile. Wir wundern uns: Denn trotzdem finden wir Werbung von mehreren Firmen und Bundesbehörden auf diesen Seiten.
REPORT MAINZ hat die Webseiten mehrere Wochen lang beobachtet. Dabei ist unter anderem Werbung von Lufthansa und der Deutschen Bahn auf "Politically Incorrect" aufgetaucht. Auf "Kopp Online" sind wir auf Werbung zum Beispiel von Adidas und Aldi gestoßen. Anzeigen der Bundesagentur für Arbeit und der Bundespolizei fanden wir auf der Webseite der "Jungen Freiheit" vor.
Auf Nachfrage von REPORT MAINZ distanzieren sich alle Unternehmen und Behörden von den Inhalten der Seiten. Alle teilen mit, sie hätten nicht absichtlich auf den rechtspopulistischen Seiten geworben und sie nachträglich gesperrt. Späte Korrekturen - dabei ist Werbung auf solchen Seiten nach Einschätzung von Experten gefährlich.
Im Interview mit REPORT MAINZ übte auch der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius scharfe Kritik: "Ich finde das beschämend. Diese Seiten sind ohne Frage Seiten geistiger Brandstifter. Es wird dringend Zeit, dass mehr Sensibilität im Umgang mit Werbung auf Webseiten dieser Art Platz greift."
4:43 min | Di, 12.1.2016 | 22:00 Uhr | Das Erste
Umstrittene Anzeigen
REPORT MAINZ fragt Prof. Guido Zurstiege
Inhalt:
- Teil 1: Prominente Behörden und Firmen werben auf rechtspopulistischen Webseiten
- Teil 2: Text des Beitrags
- Teil 3: Meldung zum Beitrag