SENDETERMIN Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
MRSA Patienten werden aus Kostengründen zu früh aus Krankenhäusern entlassen Gefährliche Entscheidung
Die Keimbelastung in deutschen Kliniken nimmt seit Jahren zu. Rund 800.000 Patienten infizieren sich pro Jahr mit sogenannten Krankenhauskeimen. Wird ein solcher Keim während des Klinikaufenthaltes festgestellt, müssen die Patienten isoliert mit Antibiotika behandelt werden. Nach Erkenntnissen von Fachanwälten, Krankenkassenvertretern und Hygienefachärzten werden so Betroffene aber auch häufig zu früh aus Krankenhäusern entlassen.
REPORT Mainz schildert das Schicksal von zwei Patienten, die sich während eines Klinikaufenthalts mit einem Krankenhauskeim infizierten und kurz darauf entlassen wurden. Einer dieser Patienten musste sich in der Folge 20 Operationen unterziehen. Der rheinland-pfälzische AOK-Vorstandsvorsitzende Walter Bockemühl warf den Kliniken vor, dass sie immer wieder Patienten aus Kostengründen in Nachsorgeeinrichtungen abschieben würden. Eine Keimbehandlung in Krankenhäusern rechne sich für sie nicht, sie sei im Gesundheitswesen eigentlich nicht vorgesehen. Auf REPORT MAINZ Nachfrage wollten sich die Kliniken aus Datenschutzgründen dazu nicht äußern.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft dagegen dementiert die Vorwürfe und betont, dass systematische, so genannte blutige Entlassungen, nicht stattfänden. Keimbelastete Menschen würden nicht aus Kostengründen abgeschoben. Natürlich könne es aber Einzelfälle und auch schwarze Schafe geben.
7:18 min | Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
Autorengespräch: Gefährliche Entscheidung
3:31 min | Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
REPORT MAINZ fragt Walter Bockemühl
2:24 min | Di, 8.10.2013 | 21:45 Uhr | Das Erste
REPORT MAINZ fragt Georg Baum
Inhalt:
- Teil 1: Gefährliche Entscheidung
- Teil 2: Text des Beitrags