Winzer an der Ahr von der Flutkatastrophe stark betroffen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres)

Im Gläsernen Studio auf dem Maimarkt 2022

Umweltexperte Eckert: "Der Klimawandel trifft uns"

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Maimarkt in Mannheim - das sind Schnäppchen, Kulinarik, Wein und Bier. Im Gläsernen Studio widmet sich der SWR jedoch auch ernsten Themen wie dem Klimawandel und wie er uns trifft.

Angenehme 20 Grad und Sonnenschein auf dem Maimarkt 2022 in Mannheim: Das Wetter Anfang Mai lässt nicht unbedingt auf den menschgemachten Klimawandel schließen. Bei seinem Besuch im Gläsernen Studio hat Werner Eckert, Chef der SWR-Umweltredaktion, jedoch deutlich gemacht: "Der Klimawandel trifft vor allem den Süden - aber auch uns."

Werner Eckert, Chef der SWR-Umweltredaktion, zu Besuch im Gläsernen Studio auf dem Maimarkt bei Moderator Pascal Lassere. (Foto: SWR)
Werner Eckert, Chef der SWR-Umweltredaktion, zu Besuch im Gläsernen Studio auf dem Maimarkt bei Moderator Pascal Lassere.

Hitzewellen und Starkregen werden zunehmen

Deutschland sei zwar eine reiche Nation in gemäßigten Breiten, "privilegiert", benennt es Eckert, aber an konkreten Beispielen macht er klar, wie der Klimawandel sich in Mannheim, in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz niederschlägt. Zum einen seien es Hitzewellen wie in 2003 und 2020. "2003 hat uns die Hitzewelle unvorbereiteter getroffen, europaweit ist eine fünfstellige Zahl an Menschen gestorben, vor Hitze kollabiert", sagt Eckert. Der statistische Zusammenhang mit einer erhöhten Durchschnittstemperatur im Jahr sei klar.

Katastrophen wie im Ahrtal werden wohl zunehmen

Ein weiteres Beispiel: Starkregenereignisse wie im Juli 2021 im Norden von Rheinland-Pfalz mit mehr als 130 Toten. Hochwasser habe es dort an der Ahr auch vor 100 und 200 Jahren bereits gegeben, wenden Kritiker ein. "Aber Berechnungen zeigen, dass in dieser Region solche Katastrophen 1,5 bis 9 Mal häufiger vorkommen werden", erklärt Umweltexperte Eckert. Zudem würden solche Naturkatastrophen nicht nur häufiger auftreten, sondern jedes Mal auch heftiger werden. "Jedes Prozent mehr macht es schlimmer."

Das ist eine Folge, die bei uns nicht jedes Jahr eintreffen und nicht immer die gleiche Region treffen wird - aber so etwas müssen wir ja auch nicht häufiger haben.

Wie kann die Menschheit das Problem lösen? Vor allem auf das Verbrennen fossiler Brennstoffe reduzieren, sagt Eckert. Zwar gebe es kreative, innovative Ansätze etwa im Bereich des Geo-Engineering, mit denen zum Beispiel CO² aus der Atmosphäre gebunden werden könnte. Sinnvoller sei es jedoch, die Ursache einzudämmen und mehr auf Erneuerbare Energien zu setzen.

Mannheim

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SWR